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Donnerstag, 27. Oktober 2016

Das Recht des Brutaleren

In der spanischen Stadt Almeria steht der muslimische Kapitän eines „Flüchtlings“-Bootes vor einem Geschworenengericht. Er soll vor zwei Jahren bei der Überfahrt von Marokko als Schleuser sechs Christen ins Meer geworfen haben.

Alle ertranken. 57 Flüchtlinge aus Afrika hatte der Kameruner Kapitän Alain N. B. an Bord, als er im Dezember 2014 mit seinem nur zehn Meter langen Schlauchboot das Mittelmeer überquerte. Als das Wetter schlechter wurde, begann laut Zeugenaussagen ein christlicher Priester aus Nigeria zu beten. Vier Zeugen bestätigen, dass Alain N. B. sowie sein Steuermann mit einem Holzbalken auf den Priester eindroschen und ihn über Bord warfen. Dann suchten die beiden die Passagiere nach christlichen Symbolen wie Kreuzen oder Amuletten ab. Die dadurch identifizierten fünf Christen wurden beschimpft, traktiert und ebenfalls über Bord geworfen und fanden den Tod.

Dem Kapitän sei bewusst gewesen, dass die Opfer aufgrund der Kälte oder ihrer Verletzungen nicht überleben würden. Wegen der stürmischen See ertranken auf der Weiterfahrt weitere Asylsucher, darunter sieben Babys. Am 5. Dezember fanden spanische Rettungskräfte 29 muslimische Überlebende, die drei Tage auf dem Meer getrieben hatten. Von den 57 Passagieren ertranken im Laufe der Fahrt weitere 22, darunter auch sieben Kinder. Nur vier von den Überlebenden waren bereit, gegen den Kapitän auszusagen, der daraufhin verhaftet wurde. Der spanische Staatsanwalt plädiert wegen religiös motivierten Mordes auf sechs Mal 15 Jahre Gefängnis. Alain N. B. bestreitet vor Gericht, Menschen über Bord geworfen zu haben. Er sagt: „Ich habe ein reines Gewissen.“

Eine ähnliche religiös bedingte Christenverfolgung gab es im April 2015 vor der italienischen Küste. Damals nahm die Polizei in Palermo 15 muslimische „Flüchtlinge“ fest, die auf ihrer Fahrt über das Mittelmeer kurz vor der Küste Italiens offenbar zwölf christliche Passagiere ins Meer geworfen hatten, weil diese angefangen hatten zu beten. Zeugen zufolge sollen die Muslime, die aus Mali, dem Senegal und der Elfenbeinküste stammten, aus religiösem Hass gehandelt haben. Eine Gruppe von weiteren christlichen Passagieren, die die Täter später anzeigten, konnte nur überleben, weil sie eine Menschenkette gegen die Angreifer gebildet hatten.
Die große Wanderungsbewegung der letzten Jahre begann seltsamerweise nicht mit dem Ausbruch der Bürgerkriege im Nahen Osten und in Westafrika, diese hatten schon sehr viel früher begonnen. Erst das Erstarken des radikalen gewaltbereiten Salafismus und des Dschihadismus, mit dem auch der Aufstieg der islamistischen Terrororganisationen IS und Boko Haram zusammenfällt, hat die Wanderungsbewegung anschwellen lassen. Die zwei angezeigten Fälle scheinen dabei nur die Spitze des Eisberges zu sein. Wo es keine Zeugen mehr gibt, gibt es keine Anzeigen und somit auch keine Taten mehr.    Bodo Bost


Woelkis Boot

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