Die CSU will auf
ihrem Parteitag mit teils drastischen Worten einerseits gegen
Rot-Rot-Grün und andererseits gegen den politischen Islam mobil machen.
„Die offene Gesellschaft hat nur dann Zukunft und kann geschützt werden,
wenn sie den Kampf mit dem Politischen Islam aufnimmt“, heißt es in
einem 17-seitigen Leitantrag der Parteispitze, über den der „Münchner
Merkur“ berichtete. Die CSU werde den destruktiven Bestrebungen des
Politischen Islam mit aller Kraft begegnen. „Wir müssen selbstbewusst
formulieren, was unsere Gesellschaft zusammenhält, und unsere Leitkultur
zum Maßstab der offenen Gesellschaft machen.“
In einem weiteren Leitantrag, der der
Deutschen Presse-Agentur vorlag und mit dem Titel „Linksrutsch
verhindern – damit Deutschland Deutschland bleibt“, heißt es: „Wir
müssen verhindern, dass eine Linksfront aus SPD, Grünen und Linkspartei
nach der Bundestagswahl die Macht übernimmt und Deutschland
runterwirtschaftet.“ Beide Papiere, die am Montag in einer
Vorstandssitzung und dann am Freitag und Samstag kommender Woche auf dem
Parteitag beschlossen werden sollen, wurden am Freitagabend an den
Parteivorstand verschickt. Darin bekräftigt die CSU auch ihre Forderung
nach einer Obergrenze für neu eintreffende Flüchtlinge: „Die Zahl von
max. 200.000 neuen Flüchtlingen pro Jahr bildet die Obergrenze für
unsere Aufnahmefähigkeit ab. Wir wollen die Obergrenze gesetzlich
festschreiben.“ Das ist der zentrale Streitpunkt zwischen CSU-Chef Horst
Seehofer und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).
Die Veränderungen in der islamischen Welt durch den Politischen Islam
seien bedenklich und gefährlich, warnt die CSU. „Es ist unsere Aufgabe,
dafür zu sorgen, dass sie unsere Gesellschaft nicht negativ
beeinflussen.“ Die CSU werde sich „derartigen Angriffen auf unsere Werte
und der Ausnutzung unserer Rechte“ entschieden entgegenstellen.
Dabei
warnt die Partei in ihrem Leitantrag ausdrücklich davor, die ablehnende
Haltung gegenüber dem politischen Islam auch automatisch auf die
Religion zu übertragen. „Es wäre grundfalsch, den Islam reflexartig mit
dem Politischen Islam zu identifizieren oder gleichzusetzen.“ Umgekehrt
könne auch der Islam in Deutschland von einer Auseinandersetzung mit dem
Politischen Islam profitieren. „Die trennscharfe Unterscheidung von
Islam und Politischem Islam beugt Islamfeindlichkeit vor und verhindert
eine pauschale Verunglimpfung der Religion und ihrer Anhänger.“
Trotz
der teils ungelösten Probleme in der Zuwanderungspolitik mit der CDU
spricht sich die CSU klar für eine starke Union der Schwesterparteien
aus: „Entweder es geht weiter aufwärts in Deutschland mit einer
unionsgeführten Bundesregierung, die für Sicherheit, Wohlstand und klare
Werte steht. Oder es geht abwärts mit Deutschland durch Rot-Rot-Grün.“
Ein Linksbündnis heiße „Steuererhöhungen, Multikulti, außenpolitische
Isolation und eine familienfeindliche Politik“, warnt die CSU. „Davor
müssen wir unser Land bewahren.“
Vor allem
die Linkspartei greifen die Christsozialen massiv an: „Es darf nicht
sein, dass über ein Vierteljahrhundert nach der Deutschen Einheit die
politischen Enkel von Erich Honecker wieder Regierungsgewalt in
Deutschland ausüben.“ Die Grünen seien „die Anti-Freiheits-Partei“:
„Veggie-Day und Wochenend-Fahrverbot, dafür Freigabe von Cannabis – so
sieht der grüne Umerziehungskosmos aus.“ Und die SPD sei „die Partei ohne Kompass“. „Die SPD hat keine Hemmungen vor einem Linksbündnis, wenn es um die Macht geht.“ FAZ
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