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Montag, 24. Oktober 2016

Ein Hoch dem Nachfrager

Die Auflagen der großen Deutschen Zeitungen und Magazine befinden sich im Kamikaze-Modus, bei Claus Kleber zappen viele Zuschauer sofort weg. Mal staunend und mal starr vor Schreck, mal trotzig und mal dünkelhaft stehen die Beteiligten vor der Tatsache, dass die guten alten Zeiten vorbei sind, in denen man noch nach Art eines Schleusenwärters bestimmen konnte, welche Informationen zum Publikum fließen und welche nicht. Das Internet verändert die politischen Spielregeln fundamental.
„Wir bekommen einen extrem starken Bürger“, sagte schon vor Jahren der inzwischen verstorbene Psychologe  Peter Kruse, „es gibt eine grundsätzliche Machtverschiebung vom Anbieter zum Nachfrager“. Bei der Enquete Kommission für Internet und digitale Gesellschaft des Deutschen Bundestages wurde er im Dezember 2011 als Experte geladen und gehört - und was er sagte, ist heute noch viel klarer erkennbar als damals. „Die Menschen schließen sich zu Bewegungen zusammen. Sie werden erleben, dass diese Systeme mächtig werden - ohne dass man vorhersagen kann, wann... Das sind nicht lineare Systeme, die zur Selbstaufschaukelung neigen...wir bekommen kreisende Erregungen...“
Die Bundeskkanzlerin und ihre Berater glaubten damals noch daran, mit "asymmmetrischer Demobilisierung" Wahlen gewinnen zu können. Das Ergebnis ist allerdings eine asymetrische Mobilisierung, auf die etablierte Parteien und Medien praktisch keinen Einfluss mehr haben. So kommt es, wenn man nicht zuhören kann oder will. Dirk Maxeiner

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