Der bedingungslose Glaube an Allah treibt die IS-Terroristen zu ihren Mordtaten. Fast alle wurden in Moscheen angestachelt und fanatisiert. Für viele Islamexperten sind die moslemischen Gotteshäuser Zentren des Dschihad.Wie fühlt man sich, wenn man am Steuer eines 40-Tonners als Todesengel durch einen Weihnachtsmarkt rast? Wie ist es, wenn grässliche Geräusche in die Fahrerkabine dringen? Wenn die Reifen über lebende Körper rollen? Um so etwas durchzuziehen, muss man vollkommen abgestumpft sein – oder sehr fromm.
Wer Allah bei so einer „schweren Prüfung“ in seiner Nähe weiß, wird die Kuffar, die Gottesleugner, die Ungläubigen, zu töten wissen. Tiefer Glaube lässt Menschen 40 Jahre lang das gelobte Land Kanaan suchen. Er lässt sie im Kolosseum des antiken Rom klaglos zur Löwenbeute werden oder – durchdrungen von einem Gott der Gewalt – im modernen Berlin entsetzliche Mordtaten begehen.
Anis Amri, der tunesische Lkw-Schlächter, war tiefreligiös – natürlich. Wer die IS-Täter auch nur ansatzweise verstehen will, muss die „Fake-News“ der Mainstream-Medien über den angeblichen Gegensatz zwischen Islam und radikal-islamischem Terror ausblenden. Die IS-eigene Hochglanzzeitschrift „Dabiq“ – ja, auch so etwas gibt es, und es ist problemlos im Internet einsehbar – erklärt uns den Terror in der blumigen Sprache des Koran und ruft zur intensiven Zwiesprache mit Allah in den Gotteshäusern des Islam auf. Schließlich, so heißt es im Koran, ist das Gebet in der Gemeinschaft 25-mal so viel wert, wie eines, das zu Hause abgehalten wird.
So war auch Anis Amri ein fleißiger Moscheegänger. In der Berliner Fussilet-Moschee an der Perleberger Straße – nur wenige hundert Meter entfernt kaperte Amri den Lkw – soll er ein Stammgast gewesen sein. Auch auf Reisen war ihm die Gemeinschaft der Gläubigen wichtig. Allein in Dortmund besuchte er zwölf Gotteshäuser, fanden Ermittler heraus. In einigen leitete er sogar die rituellen Gebete.
Deutschlands Moscheen sind Planungszentren des Dschihad. Es sind Mörderschmieden, IS-Rekrutierungsbüros und höllische Orte, in denen Menschen sich einem Gott der Gewalt und des Hasses anheimgeben. „Hier findet die Radikalisierung statt“, heißt es auch in offiziellen Verlautbarungen des Verfassungsschutzes.
Natürlich gilt dies nicht für alle der etwa 2600 muslimischen Gotteshäuser hierzulande. Nur etwa 90 von ihnen stehen unter Beobachtung des Verfassungsschutzes. Die anderen? „Friedliche Orte des Gebets und der spirituellen Betreuung, sowie gleichermaßen soziale Treffpunkte, Bildungsstätte und Anlaufstellen, die ihren Besuchern praktische Lebenshilfe bieten“, formulieren es die Macher einer Studie über „Islamisches Gemeindeleben in Berlin“ harmlos. Das Gemeindeleben sei vor allem in der Form von eingetragenen Vereinen organisiert. „Mithilfe dieser Organisationsstruktur können Imame beschäftigt, religiöse Grundbildung für muslimische Kinder und Jugendliche angeboten und Gebetsräume zur Verfügung gestellt werden.“
Unterschieden wird grundsätzlich zwischen den repräsentativen Freitagsmoscheen und den einfachen Mescit, die oft auch Hinterhofmoscheen genannt werden. Viele Gebäude dienten ursprünglich anderen Zwecken, denn der Bedarf ist groß. Mit der Asylflut der letzten Jahre ist die Zahl der Moslems in Deutschland auf etwa fünf Millionen angewachsen. Im hessischen Hanau wurde 2015 ein ehemaliger Aldi-Markt umgebaut. 2013 wurde aus der evangelisch-lutherischen Kapernaum-Kirche im Hamburger Stadtteil Horn das islamische Al-Nour-Zentrum. Als eines der größten islamischen Gebetshäuser gilt derzeit die Duisburger Merkez-Moschee, die 1200 Gläubigen Platz bietet und ihre Umgebung, das berüchtigte Problemviertel Marxloh, mit einem 34 Meter hohen Minarett beherrscht.
Noch imposanter soll die Ditib-Zentralmoschee in Köln-Ehrenfeld werden. Die Eröffnung ist für 2017 geplant. Auf 55 Metern Höhe wird der
Muezzin fünf Mal am Tag die Gläubigen zum Gebet rufen.
Gottesfürchtige Menschen werden sich einfinden, um hier und anderswo den Predigten zu lauschen. Viel zu viele verlassen die Moscheen danach als potenzielle Gotteskrieger. Dabei sind es nicht nur die sogenannten Hassprediger, die als eine Art islamischer Popstars mit eingängigem Mix aus Fanatismus und Mordgedanken durch die Gotteshäuser touren. „In den Moscheen werden Erziehung und Sozialarbeit auf der Basis eines anderen Wertesystems, nämlich der Scharia geleistet. So können große Teile der Kinder und Enkelkinder der muslimischen Migranten weiterhin gegen unsere Gesellschaft erzogen werden“, warnte der im Libanon geborene Berliner Islamwissenschaftler Ralph Ghadbhan jüngst im „Focus“.
Abdel-Hakim Ourghi, ein Freiburger Islamwissenschaftler mit algerischen Wurzeln, spricht vom massiven Beitrag, den Moscheen und Moscheeverbände zur islamischen Radikalisierung leisten: „Sie führen die jungen Muslime gewissermaßen auf diesen Weg. Ein entscheidender Faktor ist der Umstand, dass sie durch ihr Wirken eine enorme Kluft zwischen einer modernen und einer konservativ-religiösen Identität herstellen. So findet eine Art Vorradikalisierung statt.“
Ourghi fordert unter anderem eine strikte Kontrolle der „ferngesteuerten“ Moscheen. Tatsächlich stammt ein Großteil des Geldes, mit dem die Gotteshäuser unterhalten werden, aus dem Ausland. Dies trifft vor allem auf die Ditib zu, die „Türkisch Islamische Union der Anstalt für Religion“. Sie ist der deutsche Arm des türkischen Religionsministeriums.
Die Imame ihrer knapp 1000 Moscheen sind Staatsbeamte, die von Ankara entsandt und bezahlt werden – Gehalt: 5000 bis 6000 Euro pro Monat. Ditib-Imame vertreten einen staatsoffiziellen türkischen Islam und kommen in der Regel für fünf Jahre. „Der deutschen Lebenswirklichkeit sind sie völlig fremd“, weiß Susanne Schröter, die Leiterin der „Frankfurter Forschungszentrums Globaler Islam“. In Ditib-Broschüren wird auch schon mal der Märtyrertod verherrlicht und die Vielweiberei angeraten.
Arabischsprachige Moscheen werden wohl vielfach aus Saudi-Arabien, Kuwait und Katar finanziert. Die Öl-Scheichs aus Nahost vertreten eine noch extremere Ausrichtung ihrer Religion als die türkischen Glaubensbrüder. Die großzügigen Spender werden erwarten, dass die Empfänger eben diesen Steinzeit-Islam auch in Deutschland verbreiten. Besonders den extremistischen Salafisten soll ihr Geld zugutekommen, heißt es.
Die Islam-Finanziers zweifelsfrei zu benennen, ist allerdings schwer. „Das ist ein Feld, über das nicht gerne geredet wird. Verbände und Moscheegemeinden tun einen Teufel, das offenzulegen“, sagt die Expertin Susanne Schröter. Zur Verschwiegenheit kommt zuweilen eine große Vergesslichkeit hinzu. An den Vorbeter Anis Amri kann sich niemand mehr in den Dortmunder Moscheen erinnern. Frank Horns
Wach auf, wach auf, du deutsches Land
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