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Montag, 15. Januar 2018

Aktuelleres

Ein Nachtrag zu meinem gestrigen Notat: Ich habe die Nichterwähnung des Karlsruher Vorfalls den Medien abwechslungshalber einmal nicht zum Vorwurf machen wollen, denn offenkundig hat niemand etwas davon erfahren können. Der in Rede stehende Musiker fand sich in der Notaufnahme wieder und weiß nicht, wer ihn dorthin gebracht hat. Er war tagelang schlechterdings nicht imstande, die Sache publik zu machen. Einige Stunden nach meinem Eintrag hat sich die Kripo Karlsruhe bei mir gemeldet und um nähere Informationen gebeten. Inzwischen ist ein Kontakt hergestellt.


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Heute feiert – so will ich doch hoffen – Günter Maschke seinen 75. Geburtstag. Der gebürtige Erfurter ist einer der bedeutendsten Köpfe, den dieses Land nach dem Zusammenbruch des Dritten Reichs hervorgebracht hat, was auf den ersten Blick in einem gewissen Widerspruch zu seinem lediglich esoterischen Ruhm und zur fehlenden Würdigung des Jubilars stehen mag, auf den zweiten Blick ist es schon recht; manche Instrumente klingen in engen und klebrigen Resonanzräumen einfach nicht.

Maschkes Biographie ist geronnene deutsche Nachkriegsgeschichte: Als Adoptivkind kam er von Mitteldeutschland nach Trier, 1960 trat er in die illegale KPD ein, heiratete die Schwester von Gudrun Ensslin, studierte Philosophie bei Ernst Bloch, schloss sich der "Subversiven Aktion" Tübingen und danach dem SDS an, verweigerte den Wehrdienst und entzog sich einer drohenden Verhaftung durch die Ausreise zuerst nach Österreich und schließlich nach Kuba, wo er politisches Asyl erhielt. Der reale Sozialismus ernüchterte ihn, er äußerte offene Kritik und wurde schließlich aus Castros Zuckerrohrparadies ausgewiesen. Er kehrte in die Bundesrepublik zurück und verbüßte eine einjährige Haftstrafe wegen Fahnenflucht in Landsberg. Später lehrte er als Dozent an der Marineschule von La Punta (Peru) Theorie und Strategie der Partisanenbekämpfung und nahm selber an Gefechten gegen den Sendero Luminoso ("Leuchtender Pfad") teil. Sowohl bei der kubanischen Miliz als auch bei der Marineinfanterie in Peru "ging es weniger ängstlich, ging es freier zu" als in Deutschland, resümierte er später, denn: "Aus einem verzagten Hintern kommt kein fröhlicher Furz – und der Hintern war im demokratischen Deutschland verzagter als im totalitären Cuba und im autoritären Peru."

Eine Zeitlang war Maschke freier Mitarbeiter der Frankfurter Allgemeinen, wo bekanntlich die verklemmten Popos längst das Sagen haben, und mit aller Folgerichtigkeit endete sein Aufenthalt dort aufgrund unerwünschter Ansichten. "Nach einer publizistischen Kontroverse mit Jürgen Habermas schied Maschke 1985 aus der FAZ-Mitarbeit aus", liest man auf Wikipedia; tatsächlich wurde er ebenso hinausgeworfen wie aus Kuba (wo die Militärpolizisten dem Dissidenten bei dessen Abtransport zum Flughafen immerhin noch eine Zigarre in die Hemdbrusttasche steckten, worauf im stilabholden Deutschland niemand kommen würde) und zwar weil er sich zu positiv über Carl Schmitt geäußert hatte. Heute gilt der linke Renegat als bester und belesenster Kenner des schwefelumschwafelten Staatsrechtlers (Maschke: "Zuweilen weht mich der Verdacht an, daß ich mich dummgelesen habe"). Beiseite gesprochen: Es gehört zu den bemerkenswerten Phänomenen dieser Republik, dass nach Kontroversen mit Herrn Habermas immer Karrieren endeten und Reputationen ruiniert waren; an der Brillanz der Argumente des Transzendentaldemokraten lag es nicht. Über dessen "Theorie des kommunikativen Handelns" befand der Verstoßene lakonisch, es sei der Mühe nicht wert, sich mit einer Theorie zu befassen, die jeden Tag durch die Abendnachrichten bequem widerlegt werde.
 
Von der radikalen Linken wechselte Maschke zu den gemäßigten Rechten. Er übersetzte Donoso Cortes und Gómez Dávila ins Deutsche und publizierte vor allem zu staats- und völkerrechtlichen Themen, und zwar immer in einem blendenden, beißenden Stil. Sein Generationen-Essay "Die Verschwörung der Flakhelfer" etwa beginnt mit dem Satz: "Die Bundesrepublik, halb ordentlicher Industriehof, halb Naherholungszone mit regelmäßig entleertem Papierkorb, dieses handtuchbreite Restland, dessen Bewohner nach Harmlosigkeit gieren, ist zugleich das Land, in dem jeder zum Verfassungsfeind des anderen werden kann." (Wer erleben will, wie er eine wissenschaftliche Null abkanzelt, die sich den üblichen Tritt in den Hintern des toten Carl Schmitt zwecks Erschleimung weiterer Subventiönchen nicht verkneifen konnte, lese hier weiter.)

Hören wir kurz in Maschkes staats- und völkerrechtliches Denken hinein: "Schmitt hat gezeigt, daß ich nur mit einem Feind Frieden schließen kann und daß dabei der Krieg nicht diskriminiert werden darf. (...) Der pazifistische Humanitarismus, zum Schluß in den gerechten Krieg, gar in den 'Krieg, der alle Kriege beendet', stolpernd und damit der ärgste Feind der von ihm so beweihräucherten 'Menschheit', die das Ergebnis ausgiebiger Gehirnwäsche ist – von dem sollten wir genug haben.
(...)
Eine christliche Idee ist in die Hände von Freimaurern und Menschenrechtsimperialisten gefallen; die angeblich aufgeklärte, gott- und autoritätslose Welt beansprucht für sich die Insignien der Heiligkeit. 'Gerechter Krieg' bedeutet heute ein Techno-Massaker fast ohne eigene Verluste – mit 200.000 Toten und 500.000 verhungernden Kindern wegen eines nachfolgenden Embargos (so im Irak, es gibt noch höhere Schätzungen). Und Deutschland hilft, durch Finanzminister Waigel, noch mit 13 Milliarden D-Mark, um diesen Massen- oder Völkermord an den Irakis, die uns nie bedrohten, zu erleichtern!
(...)
Für den gerechten Krieg der Kirchenväter hingegen war die Proportionalität zentral.
(...)
Meine These ist, dass nach jedem Desaster der Diskriminierung des Krieges, der versuchten Kriegs- und Gewaltverbote, diese Diskriminierung, diese Verbote usw. intensiviert wurden. (...) Nach Den Haag kam Versailles, nach Versailles der Völkerbund, nach dem Völkerbund der Kellogg-Pakt, nach dem Kellogg-Pakt die Stimson-Doktrin, nach der Stimson-Doktrin die Prozesse von Nürnberg und Tokio, nach den Prozessen die UNO mit ihrem Gewaltverbot, nach dem Gewaltverbot die 'Responsibility for Protect', welche die immer schon mißbräuchlichen und betrügerischen humanitären Interventionen nochmals erleichtert."

Auf die heutige Linke, "die UNESCO-Linken mit ihrem rührend kindlichen Menschenbild", blickt der einstige Revoluzzer mit Geringschätzung. "Angesichts ihrer heutigen theoretischen Anämie muß sie ihren lächerlichen Aufkläricht als Aufklärung verkaufen, ihre Zerstörung der Bildung als Bildungspolitik, ihr faible für 'humanitäre Aktionen' – gleich Imperialismus – als Friedenspolitik, ihre so brachiale wie seichte Umerziehung als Befreiung usw. Die klassische Hoch-Aufklärung war ein extrem skeptisches, elitäres Unternehmen (...) Solcher Realismus fehlt den heutigen naßforschen Vulgarisatoren völlig. Der realistische Blick auf den Menschen, das Erkenne-die-Lage und Rechne-mit-den-Beständen, damit aber die Vernunft – das sind Dinge, die doch weit eher auf der Rechten zu finden sind. Was sind hundert Seiten Habermas gegenüber einer Seite Hobbes oder Gehlen? Wer klärt da auf?"

Auf die Frage: Glauben Sie an Gott? hat er vor ein paar Sündenjährchen geantwortet: "Nicht immer, aber oft. Hemingway antwortete einmal auf diese Frage: 'Sometimes at night.' Man entdeckt, meist schockhaft, was für ein Dummkopf und Feigling man ist, wie kleinmütig, rachsüchtig, heuchlerisch, zur Liebe unfähig man ist. Zu derlei Gedanken sind Nächte besonders geeignet. Das Leben besteht aus grauenvollen, absurden Bruchstücken, und man denkt darüber nach, was Er fragen wird an jenem Tage: 'Günter Maschke, was hast du getan?' 'Ich habe zwei bis drei gute Aufsätze geschrieben und ansonsten das Meer gepflügt, aber selbst das ohne Fleiß!' Das wird noch meine positivste Antwort sein."

Dem Herrgott galt übrigens auch der erste Satz, den ich von ihm zu hören bekam. Er lautete: "Ich glaube, dass Gott raucht." Mögen ihm die Zigaretten und der Wein auch heute munden!


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"Guten Abend, Herr Klonovsky, ich gestatte mir, Ihren sehr pauschal geratenen Hinweis auf den 'durchschnittlichen IQ von deutlich unter 100' (bei den aktuellen Einwanderern; Acta diurna von gestern – M.K.) mit meinen Quellen etwas zu konkretisieren, wobei ich mich auf muslimische und afrikanische 'shit-hole countries' begrenze:

Land                                            CA                  IQ

Bahrain                                       84                  81
Botswana                                    74                  71
Ägypten                                       81                  83
Indonesien                                 82                  87
Iran                                              83                  84
Kuwait                                         76                  87
Marokko                                      71                  84
Oman                                           81                  85
„Palestina“                                  80                 86
Philippinen                                 74                  86
Qatar                                            72                  83
Saudi Arabien                            74                  80
Südafrika                                    63                  72
Syrien                                          81                  79
Tunesien                                     81                  84
Türkei                                          87                  90
UAEmirates                               92                  83
Yemen                                         64                  83

Sie wundern sich garantiert nicht über folgende Vergleichsdaten:

Australien                                  101                  98
Österreich                                  100               100
Deutschland                               99                  99
Hong Kong                                104                108
Japan                                          105                105
Niederlande                              102                100
Neuseeland                               100                 99
Singapur                                    105                108
Südkorea                                   106                106
Schweiz                                      100                101
Taiwan                                       103                105
UK                                              100                100
USA                                             98                  98

CA = Cognitive Abilities, kann als der „pragmatische“ IQ-Wert bezeichnet werden; er setzt sich zusammen aus Leistungen in Flexibilität/Anpassungsfähigkeit, Selbst-Regulation, Arbeitsgedächtnis; die CA-Daten sind Schätzungen aus den IQ-Werten von PISA-, TIMSS- und PIRLS-Tests, die in den betreffenden Ländern tatsächlich erhoben worden sind (siehe die Quelle: Jerven 2013).
Quellen:
· Rindermann, Sailer, Thompson: The Impact of Smart Fractions, Cognitive Ability of Politicians and Average Competence of Peoples on Social Development, in: Talent Development & Excellence 1, no.1, 2009, 3-25.
· Lynn, Richard, Gerhard Meisenberg: The Average IQ of Sub-Saharan Africans: Comments on Wicherts, Dolan and van der Maas, in: Intelligence 38, no. 1, 2010, 21-29.
· Jerven, Morten: Poor Numbers: How we are misled by African development statistics and what to do about it, Cornell University Press, 2013.
Die Datenzusammenstellung hat besorgt:
· Garett Jones, Hivemind. How your nation’s IQ matters so much more than your own (Stanford University Press) 2016, S. 169f"


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