Stationen

Freitag, 26. Januar 2018

Völker, hört die Fanfare



Leser *** hat die vor kurzem hier veröffentlichte Tonfolge a-f-d (in d-Moll) als Grundbaustein für ein kleines Opus benutzt und möchte dieses "dem wackeren Herolde des Bundes dedizieren". Hier ist sie also, "die AfD-Fanfare, Allegro pomposo, ma non troppo."

Sie sollte, schreibt ***,  "– wenn ich mir den Vorschlag zur Ver- und Anwendung erlauben darf – bei Erscheinen der höheren Delegierten im Saale dezent, aber durchaus vernehmbar, entweder auf einem Pianoforte, oder – von einem mit musikalischem Wasser gewaschenen Anhänger für Blech gesetzt – nach Art der britischen Military Bands erklingen. Den BW-Musikkorps geht ja für solche Petitessen die Luft aus. Empfehlenswert, da heute kaum mit Schwierigkeiten verbunden, wäre eine vorherige Aufnahme der wenigen Takte und deren Umwandlung in eine Datei des Typs mp3, die dann mit den entsprechenden unauffällig positionierten und untereinander verkabelten Geräten zur Saalbeschallung auf Knopfdruck beliebig oft und zum Erstaunen & Entzücken der Anwesenden erklingen könnte."

Die Gattin hat das Stück alsogleich auf dem Flügel dreimal durchexerziert, und es bestand diesen Test bravourös.

"Musikalisch gesehen ist allerdings eine Träne nicht zu trocknen: die Tonart D-moll ist ja im Grunde denkbar ungeeignet für eine Fanfare, welche ihrem Wesen gemäß Aufschwung, Aufbruch, ja Aufbegehren signalhaft verkünden sollte", befürchtet ***. "Ich habe hier das mir Mögliche getan, aber ein gewisses Maß an Zaghaftigkeit & malinconia bleibt: symbolhaft für die Partei? Ich weiß es nicht recht zu deuten und hoffe auf Ihre ingenöse Lösung der Dilemmas!"

Natürlich wäre D-Dur besser, doch wir wollen die Kirche im Dorf lassen; D-Dur ist die Tonart der Heroen, des Angriffs und des Durchmarschs; zur Verteidigung taugt d-Moll allemal.  MK am 26. 1. 2018

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