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Sonntag, 8. Juli 2018

Das Maß ist übervoll

Verläßliche Statistiken, wie häufig Ärzte, Sanitäter und Einsatzkräfte von Flüchtlingen angegriffen werden, gibt es nicht. Soll es wohl auch nicht geben. Stattdessen wird verdrängt und vertuscht. Es sei denn, eine Attacke wie die in Ottobrunn haben zu viele Menschen mitbekommen, um sie als Nichtigkeit herunterspielen zu können. Rainer Wendt, der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), wurde in einer ARD-Sendung gefragt, ob es so etwas wie einen Maulkorb-Erlaß gäbe. „Nein, den gibt es nicht. Das Schlimme ist: Jeder Beamte weiß, daß er eine bestimmte politische Erwartungshaltung erfüllen muß“, war die verblüffend ehrliche Antwort.
Siegfried Maier von der bayerischen Feuerwehrgewerkschaft beklagt zudem, daß viele Staatsanwaltschaften Anzeigen von Rettungskräften aus mangelndem öffentlichen Interesse einstellen. „Die Kollegen“, so Maier, „sind deshalb zunehmend frustriert und zeigen Vergehen oft gar nicht mehr an.“ Da wird jede Statistik zu einem Muster ohne Wert.

Immer mehr Sanitäter, Notfallhelfer und Mediziner fühlen sich inzwischen als Fußabtreter der Nation. Körperliche Gewalt und das unverschämte Verhalten vieler Migranten haben sie demoralisiert. Wie den Arzt aus Deggendorf, der keine Flüchtlinge mehr behandeln will. Drei Jahre Dienst im dortigen Asylheim haben ihn zermürbt. In der Wochenzeitung Die Zeit bezeichnete er die Hälfte seiner Patienten als „Medizintouristen“, die „frech und fordernd“ auftreten würden: „Da kommen jetzt Leute, die wollen Viagra“.    Hans-Hermann Gockel

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