In der Nacht des WM-Triumphes, als die Grande Nation im Zeichen
ihrer bunten Nationalmannschaft fahnenschwenkend und jubelnd
zusammenfand, wobei, wie es sich für eine wahrhaft bunte Nation schickt,
nicht nur französische Fahnen geschwenkt wurden, sondern auch
algerische, marokkanische etc. pp., während die Feiernden es da und dort
brüderlich berauscht übertrieben, in den Innenstädten randalierten,
Geschäfte plünderten, Scheiben einschlugen, Autos anzündeten, prügelten –
ich sah auf Youtube ein Video, wo ein Mann niedergeschlagen und gegen
den Kopf getreten wird, weil er die Trikolore trug –, kurzum: sich
benahmen, wie sich revolutionäre Franzosen offenbar eben periodisch
benehmen müssen, auch wenn sie gar keine Franzosen sind, weshalb sogar
die "Allee der elysischen Felder" von der Polizei geräumt werden musste –
"Und um uns war Elysium" (Klopstock) –, in dieser Nacht wurden auch
zahlreiche Frauen sexuell belästigt, wie das Männer im Triumphrausch
eben zu allen Zeiten gegenüber weiblicher Siegesbeute zu tun pflegen. In
Jean Raspails prophetischem Roman "Das Heerlager der Heiligen" aus dem
Jahr 1973 fand ich den melancholischen Kommentar dazu: "Nur bei manchen
Arabern weckte die Aussicht auf den unwahrscheinlichen Zusammenstoß, der
sich an der Südküste Frankreichs ankündigte, gewisse Rachegelüste.
Einstweilen blieb es bei dunklen Begierden und unterdrückten Impulsen. Noch träumten sie eher davon, einer Französin ein Lächeln zu entlocken, als sie zu vergewaltigen." (S. 46; Hervorhebung von mir – M.K.)
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Apropos
Raspail. Im "Heerlager" findet sich auch dieser Dialog: "'Herr
Machefer, Ihre Frage ist niederträchtig', antwortete der Minister.
'Fragt man einen Ertrinkenden, bevor man ihn aus dem Wasser zieht, wohin
er gehen will und warum? Stößt man ihn wieder ins Meer, wenn er
gesteht, daß er auf Ihren Privatstrand zugeschwommen ist, um in Ihre
Villa einzubrechen?'
'Man zieht ihn aus dem Wasser und übergibt ihn
der Gendarmerie', sagte Machefer. 'Aber wieviele Gendarmen haben Sie zur
Verfügung, wenn eine Million Diebe aus dem Wasser gezogen werden?'"
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Apropos Frankreich. Die Jüdische Rundschau
zitiert den pensionierten Lehrer Bernard Ravet, der in seinem Buch
"Principal de collège ou imam de la République?" seinen Alltag als
Schulleiter an verschiedenen Marseiller Schulen beschreibt: "Er erzählt,
wie das offensive Zurschaustellen islamischer Überzeugungen seit der
Jahrtausendwende immer mehr um sich gegriffen hat: Schüler verließen den
Unterricht, wenn Rousseau oder Molière gelesen werden; lehnten
Geschichtsunterricht ab, wenn es dort um Christen, Juden oder Muslime
geht; weigerten sich, mit geometrischen Figuren zu arbeiten, die Kreuzen
entfernt ähnlich sehen; lehnten es ab, in der Schulkantine Fleisch zu
essen, das nicht 'halal' ist, und verlangten von Lehrern
nordafrikanischer Herkunft, den Ramadan zu halten und nicht zu rauchen –
selbst wenn diese nicht gläubig seien. Dazu geselle sich ein unbändiger
Hass auf Juden; wenn die Schoah thematisiert werde, fielen oft Sätze
wie 'Das geschieht den Juden recht' oder 'Das hat Hitler gut gemacht'."
Und der Präsident dieses verlotterten linksrheinischen Paradiesgärtchens, der sich selber offiziell von der französischen Kultur
verabschiedet hat – "Es gibt keine französische Kultur. Es gibt eine
Kultur in Frankreich; sie ist divers", also frei von Rousseau oder
Molière (und mal unter uns reactionären Betbrüdern: Hat nicht die Laus
Rousseau genau diese Behandlung von den gepriesenen bon sauvages,
die ihn, Rosseau, nicht einmal kennen, verdient?) –, Gevatter Macron
also will uns, von Nazikindern und Wiedergutmachungskaspern wie Herrn
Habermas schulterbeklopft, tatsächlich vorschreiben, wie die Zukunft
Europas auszusehen hat.
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Apropos
unbändiger Hass auf Juden. Es gibt derzeit 16 Staaten, die einen "Jew
Ban" verhängt haben, also ein Einreiseverbot für Juden: Algerien,
Bangladesch, Brunei, Iran, Irak, Kuwait, Libanon, Libyen, Malaysia,
Oman, Pakistan, Saudi-Arabien, Sudan, Syrien, die Vereinigten Arabischen
Emirate und der Jemen. Einige dieser Länder hassen Israel so sehr, dass
sie sogar Nichtjuden, die das land als Touristen oder als
Geschäftsleute besucht haben, nicht einreisen lassen. Sogar die
argentinische Fußballnationalmannschaft sagte ein Testspiel in Israel
ab, nachdem es heftige Drohungen gegen die Messi-Truppe gegeben hatte.
Davon
erfährt man in den deutschen Medien bekanntlich wenig, vor allem keine
Kritik. Die bekamen die Israelis aber im deutschen Anklagechor für ihr
neues Nationalstaatsgesetz zu hören, das nach Meinung der deutschen
Wahrheits- und Qualitätsmedien diretissimo zu Rassentrennung,
Apartheid und finsterster Diskrimierung der in Israel meist gut und gern
lebenden Araber führt, die immerhin und im Unterschied zum judenfreien
Gazastreifen zwanzig Proznet der Bevölkerung ausmachen. Apartheid ist
etwas, das man Ländern, die Juden gar nicht erst einreisen lassen, ja
nun wahrlich nicht vorwerfen kann.
Alexander Wendt sagt dazu das Gebotene.
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