kommt von irgendwo ein noch größeres Unheil her.
1894, im autoriären Kaiserreich, erschien zu Leipzig und von der Zensur
völlig unbehelligt ein Buch, in dessen Schlusskapitel geschrieben steht:
"Ich heiße das Christenthum den Einen großen Fluch, die Eine große
innerlichste Verdorbenheit, den Einen großen Instinkt der Rache, dem
kein Mittel giftig, heimlich, unterirdisch, klein genug ist, – ich heiße
es den Einen unsterblichen Schandfleck der Menschheit ..."
2018, im buntesten, tolerantesten und besten Deutschland, das es je gab, muss ein – nehmen Sie diesen Begriff cum grano salis – religionskritischer Autor vor Gericht
ziehen, um sich der Zensurmaßnahmen seines eigenen Verlages zu erwehren. Ohne
Feigheit sind Buntheit und Bessersein wohl einfach nicht zu haben. 50 Jahre 68 haben am Ende lauter Kriecher hervorgebracht. Und aus den einstigen Anhängern des aufrechten Ganges wurden intolerante Gesinnungsspießer, die als Blockwarte in Redaktionen, Fernsehanstalten, Jurien, Gerichten und Aufsichtsräten hocken.
Inzwischen fand die Münchner Verlagsgruppe den Mut, das Buch zu veröffentlichen.
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