"Ein
Bodenspekulant, ein Bankanwalt, ein Theateragent mag ein Gauner und
dabei in seinem Fach ‚gescheit’ sein, aus dem sehr einfachen Grunde,
weil sein ganzes Gewerbe eine Gaunerei ist; aber schon ein Kunstgärtner,
ein Brillenschleifer, ein Orgelbauer muß eine gewisse Sittlichkeit
besitzen."
Egon Friedell
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Als
im Oktober 2015 an der Berliner Schaubühne ein Stück namens "Fear"
anlief, für dessen Prosa Falk Richter verantwortlich zeichnete und in
dem "hässliche hassende Hasspredigerinnen" und "Zombies" wie Birgit
Kelle, Bettina Röhl, Gabriele Kuby und Eva Herman der berechtigten
antifaschistischen Empörung überantwortet wurden – Zitat: "Der Zombie
stirbt nur, wenn man ihm direkt ins Gehirn schießt" –, war das, medial
betrachtet, ein Ereignis von überregionaler (und positiver) Relevanz.
Gestern gewannen Frau Kuby und die Kanzlei Steinhöfel vor dem Berliner
Kammergericht ihren Rechtsstreit
gegen das Theater und seinen Regisseur. Den Beklagten wurde verboten,
die Behauptung zu verbreiten: "Ich bin Gabriele Kuby und hetze gegen
Juden", weil es, nun ja, nicht stimmt, also Hasspredigt resp. Hetze ist.
Auch die Unterstellung, Frau Kuby gelüste es nach einem von
"Faschistinnen und Faschisten" ins Werk gesetzten totalitären Staat darf
bei Androhung von Ordnungsgeld oder Ordnungshaft nicht wiederholt
werden. Wie üblich hat der Rufmord seinen Zweck aber längst erfüllt, das
Stück läuft ohnehin nicht mehr, und wie üblich haben die Vertreter der
Wahrheitspresse, eine dürre Meldung im Tagesspiegel ausgenommen, Mut zur Lücke bewiesen.
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"Pro Asyl: Der Einzelfall zählt", las ich auf einem Plakat.
Seit Jahren meine Rede.
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Deutschland
sei reich, erzählen die steuerfinanzierten Agenten der staatlichen
Umverteilung gern, was aber nicht stimmt; die Deutschen haben weder ein
besonders hohes Pro-Kopf-Vermögen noch ist der Anteil der
Immobilienbesitzer hierzulande ähnlich hoch wie bei anderen Europäern.
Der angebliche Reichtum Deutschlands, darauf hat Rolf Peter Sieferle
hingewiesen, besteht in der Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft
seiner Bewohner, was wiederum heißt: des kleinen Teiles der
Nettosteuerzahler unter ihnen, also derjenigen ca. 15 Millionen, die
tatsächlich etwas erwirtschaften. Wenn Sie lesen, dass Deutschland von
seinem "Reichtum" etwas abgeben soll, ruft tatsächlich meist ein
steuerfinanzierter Wegelagerer nach Raub und Umverteilung, um seinen
sozialen Status zu bestätigen, und die 15 Millionen werden weiter
geschröpft. Dazu ein paar Meldungen, die Verbindung werden Sie mühelos
selber herstellen:
> Die Deutschen haben in diesem Jahr nach
Berechnungen des Steuerzahlerbundes wieder mehr als sechs Monate für die
Staatskasse gearbeitet. Die sogenannte Einkommensbelastungsquote liege
aktuell bei 54,3 Prozent – höher als je zuvor, beklagte der
Steuerzahlerbund. "Von jedem verdienten Euro bleiben also nur 45,7 Cent
zur freien Verfügung" (hier).
>
"Auch wenn Berlin Flüchtlingen nicht selbst den Weg in die Stadt
ermöglichen kann, gibt es Handlungsspielräume, sich der restriktiven
Asylpolitik entgegenzustellen. In einigen Fällen versucht die
Landesregierung bereits, ihre Möglichkeiten im Sinne eines menschlichen
Umgangs mit Flüchtlingen zu nutzen, etwa bei der Gesundheitsversorgung
für Menschen ohne Papiere oder dem Abschiebeverbot nach Afghanistan. Nun
will Berlin seine Anstrengungen intensiveren" und "offiziell zu einer
'solidarischen Stadt' werden. In der Verwaltung von
Integrationssenatorin Elke Breitenbach (Linke) wird derzeit daran
gearbeitet, dem Forum 'Solidarity Cities' beizutreten" (hier).
Bislang haben sich 14 Städte der Aktion angeschlossen. Mit Berlin und
Athen sind mindestens zwei darunter, die praktisch von Bayern
ausgehalten werden. Dafür dürfen ihre linken Lautsprecher Dunkelbayern
bzw. Nazideutschland beschimpfen. Wir nehmen Geld und geben Moral – so
läuft Umverteilung.
> Wie das Auswärtige Amt mitteilt, sind
seit 2015 bis Ende des ersten Quartals dieses Jahres 322.107 Visa zur
Familienzusammenführung vergeben worden. In besagtem ersten Quartal
waren es 27.551 Visa. Seit Frühjahr 2018 sind 390.000 Syrer berechtigt,
Anträge auf Familiennachzug zu stellen.
> Die Evangelische
Kirche strebt eine Ökumene der besonderen Art an: Gemeinsam mit dem
Vatikan wollen die Kapaune die private Seenotrettung unterstützen (also
nur mit Steuergeld; christliche Seefahrt war gestern). Präses Manfred
Rekowski, die juristische Gottesantenne der EKD, erklärt: "Europa bricht
in skandalöser Weise Recht", indem es nicht sämtliche "Flüchtlinge",
wieviele Tausende es auch sein und Millionen werden mögen, aus dem
Mittelmeer fischt und keineswegs nach Afrika zurückschifft, sondern nach
Europa bringt (hier).
Jeder Mensch der Erde hat nämlich theoretisch das Recht, in Europa auf
Kosten der Europäer zu siedeln, praktisch nur, wenn er es in ein
Schlauchboot schafft und sich auf sein Recht berufen kann, gerettet zu
werden. "Für uns als evangelische Kirche ist klar: Wir werden uns nicht
einem veränderten Mainstream anpassen. Wir werden konsequent für
Menschenwürde und Menschenrechte eintreten, selbst wenn eine Mehrheit
dafür keinen Beifall spenden sollte." Soll sie grollen, diese
austauschbare Mindermehrheit, solange sie nur das gute Gewissen unserer
Ablassprediger – und natürlich auch das von Frau Halal(i) – bezahlt.
>
Kranke Asylbewerber haben Rechtsanspruch auf Therapie: "Das Grundgesetz
gewähre einen Leistungsanspruch auf Sicherstellung eines
menschenwürdigen Existenzminimums" (hier).
>
"Asylbewerber müssen keinen Rundfunkbeitrag (früher GEZ-Gebühr) zahlen.
Denn laut dem Rundfunkbeitragsstaatsvertrag sind Flüchtlinge – also
Personen, die Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz beziehen –
davon befreit" (hier).
>
"Ausländerextremismus nimmt in Bremen deutlich zu. Der innertürkische
Konflikt zwischen Kurden und Regierung ist längst auf Bremens Straßen
angekommen. Die Innenbehörde registriert eine wachsende Zahl politisch
motivierter Straftaten" (hier). Wer die Aufräumarbeiten bezahlt? Na unser Genosse Heiko Maas, er leben hoch! Hoch! Hoch!
> In Berlin haben Ermittler 77 Immobilien einer arabischen Großfamilie beschlagnahmt, Gesamtwert: zehn Millionen Euro (hier).
Woher das Geld dafür stammt? Forschungsstipendien? Integrationsabgabe?
Vergnügungssteuer? "Dutzende Männer des Clans sind seit Jahren
polizeibekannt." Ja, aber die Frauen doch nicht! Willkommen! Willkommen!
***
Eines
muss man den uns so zahlreich Zugelaufenen zugestehen: Sie lassen sich
immer etwas Neues einfallen, um dem repressiven und xenophoben deutschen
Staat zu trotzen. So sind allein in NRW
im vergangenen Jahr Polizeibeamte 901mal bespuckt worden. "Einem
Kollegen wurde beim Sprechen ein Gemisch aus Blut und Speichel in den
Mund gespuckt", erklärte der Landesvorsitzender der Gewerkschaft der
Polizei. Das sei nicht nur ekelerregend, sondern "extrem gefährlich,
wenn man bedenkt, dass so auch Hepatitis und HIV übertragen werden
können". Wieder einmal werden Flüchtende unter Generalverdacht, diesmal
der Krankheitsübertragung, gestellt! Es steht zwar nirgends in der
Meldung, wer dafür verantwortlich ist, dass die Zahl der "Spuckattacken"
steigt, aber allein die Verkündung eines plötzlichen Anstiegs wiegelt
die Bevölkerung gegen diejenigen auf, die auch anderswo plötzliche
Anstiege verursachen. Als ob verhaftete Polen, Ungarn, Balten und Juden
nicht auch spucken würden! Die Polizei fordert nun "Spuckschutzhauben",
und zwar nicht etwa für die Beamten, sondern für die Geflohenen, denen
nach dem Anlegen der Handschellen oft kein anderes Mittel mehr bleibt,
auf die sozialen Probleme in ihrer Heimat aufmerksam zu machen.
Spuckschutz vor Schutzsuchenden! In der DDR gab es übrigens keine
Spuckschutzhauben für die Volkspolizisten. Wollen Sie das etwa
wiederhaben? – In Ellwangen wiederum nahm die Polizei einen 28-jährigen
Asylbewerber fest, weil der ein bisschen geprügelt und mit dem Messer
gedroht hatte, doch der Tunesier wusste sich zu wehren: Während seiner
Wartezeit in der Wache "urinierte er grinsend in den Raum", steht im Polizeibericht.
Dabei hat der Arme wahrscheinlich nur aus Angst vor Folter, Abschiebung
und sozialer Kälte eingenässt! Die Schutzmänner verschafften sich
Respekt, indem sie alles wieder aufwischten.
***
Die
Gesichter der Generation, die hierzulande jetzt weniger das Sagen als
vielmehr das Meinen hat: nichts erlebt, nichts entbehrt, nichts
erlitten, nichts durchgefochten. Nie Mut zeigen müssen. Nie ein Rückgrat
ausgebildet. Früh an die Rente gedacht. Selten Väter, nie Männer
geworden. MK am 19.
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