2. Auch die Daten zu Asylentscheidungen belegen die Ungleichverteilung in Europa zulasten Deutschlands, nicht - wie immer wieder behauptet - zulasten Griechenlands oder Italiens. Nach Eurostat-Zahlen wurden im vergangenen Jahr 524.185 entsprechende Entscheidungen in der Bundesrepublik getroffen, mehr als in allen übrigen EU-Staaten zusammen.
3. Gebetsmühlenartig wiederholen Politiker, man müsse die "Fluchtursachen beseitigen", und zwar durch Entwicklungshilfe. Laut einem aktuellen Forschungsbericht für das Bonner Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit (IZA) (http://ftp.iza.org/pp136) wird sich die Hoffnung, dass mehr Entwicklungshilfe die Auswanderung aus armen Ländern tatsächlich reduziert, nicht erfüllen. Die Neigung zur Auswanderung sinkt nämlich erst dann, wenn die betroffenen Länder ein Pro-Kopfeinkommen von etwa 8.000 bis 10.000 US-Dollar (gemessen auf Kaufkraftbasis) erreicht haben. Länder mit einem Pro-Kopfeinkommen von 5.000 bis 10.000 US-Dollar (auf Kaufkraftbasis) haben im Durchschnitt eine dreimal höhere Anzahl an Auswanderern als Länder, in denen das Pro-Kopfeinkommen unter 2.000 US-Dollar liegt. Mit anderen Worten: Bis zum Erreichen der oberen Schwelle nimmt die Migrationsneigung in den ärmsten Ländern bei wachsendem Wohlstand sogar tendenziell zu. Im Normalfall dauert es - wenn man die durchschnittliche historische BIP-Wachstumsrate zugrunde legt - fast 200 Jahre, bis in einem armen Land der Impuls zur Migration nachlässt. Und selbst wenn man sehr optimistisch annimmt, dass sich das Wirtschaftswachstum durch Entwicklungshilfe um zwei Prozentpunkte pro Jahr steigern ließe - eine Verdreifachung der derzeitigen Rate -, würde es bis zum Erreichen dieser Einkommensschwelle noch ein halbes Jahrhundert dauern. Doch das ist unrealistisch, weil Entwicklungshilfe meist nichts bewirkt oder sogar kontraproduktiv ist, wie ich im 2. Kapitel meines Buches "Kapitalismus ist nicht das Problem, sondern die Lösung" auf Basis einschlägiger Forschungen belege: http://kapitalismus-ist-nicht-das-problem.de/presse/
4. Deutschland weist im Vergleich der EU die meisten Menschen ohne Aufenthaltsgenehmigung auf. Im vergangenen Jahr lebten im Bundesgebiet 156.710 Personen ohne offizielles Bleiberecht, so die EU-Statistikbehörde Eurostat. Das ist etwa ein Viertel aller Menschen, die sich ohne Papiere in der Europäischen Union aufhalten.
5. Deutschland war laut Eurostat zwar auch der EU-Mitgliedstaat, der 2017 die meisten Nicht-EU-Bürger zur Ausreise anwies (97.165). Tatsächlich verließen mit 44.960 Menschen weniger als die Hälfte der Betroffenen die Bundesrepublik. Rainer Zitelmann
Das
Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen zählt in Deutschland zum
Stand Ende vorigen Jahres 1,41 Millionen Schutzberechtigte und
Asylbewerber. Nr. 2 ist Frankreich (402.000). Erst danach kommen Italien
(355.000) - und weit hinter Ländern wie Schweden (328.000) und
Österreich (173.000) erst Griechenland (83.000). Alleine in Berlin leben
heute mehr Asylzuwanderer als in ganz Griechenland, wie aus einer
Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der LINKEN hervorgeht.
Demnach wohnten Ende 2017 in Berlin 83.222 Asylzuwanderer (Personen mit
einem der vier Schutztitel, Asylbewerber im Verfahren, Geduldete,
Niederlassungserlaubnis aus Flucht- sowie humanitären Gründen,
Härtefälle). Dabei hat Berlin 3,7 Millionen Einwohner und Griechenland
10,7 Millionen. In Nordrhein-Westfalen leben 433.236 solcher Zuwanderer
über das Asylsystem, das sind mehr als das UNHCR für ganz Italien zählt.
Dabei hat NRW 17,5 Millionen Einwohner und Italien über 60 Millionen.
Auch die Daten zu Asylentscheidungen belegen die Ungleichverteilung in
Europa zulasten Deutschlands, nicht - wie immer wieder behauptet -
zulasten Griechenlands oder Italiens. Nach Eurostat-Zahlen wurden im
vergangenen Jahr 524.185 entsprechende Entscheidungen in der
Bundesrepublik getroffen, mehr als in allen übrigen EU-Staaten zusammen.
Gebetsmühlenartig wiederholen Politiker, man müsse die "Fluchtursachen
beseitigen", und zwar durch Entwicklungshilfe. Laut einem aktuellen
Forschungsbericht für das Bonner Forschungsinstitut zur Zukunft der
Arbeit (IZA) (http://ftp.iza.org/pp136) wird sich die Hoffnung, dass
mehr Entwicklungshilfe die Auswanderung aus armen Ländern tatsächlich
reduziert, nicht erfüllen. Die Neigung zur Auswanderung sinkt nämlich
erst dann, wenn die betroffenen Länder ein Pro-Kopfeinkommen von etwa
8.000 bis 10.000 US-Dollar (gemessen auf Kaufkraftbasis) erreicht haben.
Länder mit einem Pro-Kopfeinkommen von 5.000 bis 10.000 US-Dollar (auf
Kaufkraftbasis) haben im Durchschnitt eine dreimal höhere Anzahl an
Auswanderern als Länder, in denen das Pro-Kopfeinkommen unter 2.000
US-Dollar liegt. Mit anderen Worten: Bis zum Erreichen der oberen
Schwelle nimmt die Migrationsneigung in den ärmsten Ländern bei
wachsendem Wohlstand sogar tendenziell zu. Im Normalfall dauert es -
wenn man die durchschnittliche historische BIP-Wachstumsrate zugrunde
legt - fast 200 Jahre, bis in einem armen Land der Impuls zur Migration
nachlässt. Und selbst wenn man sehr optimistisch annimmt, dass sich das
Wirtschaftswachstum durch Entwicklungshilfe um zwei Prozentpunkte pro
Jahr steigern ließe - eine Verdreifachung der derzeitigen Rate -, würde
es bis zum Erreichen dieser Einkommensschwelle noch ein halbes
Jahrhundert dauern. Doch das ist unrealistisch, weil Entwicklungshilfe
meist nichts bewirkt oder sogar kontraproduktiv ist, wie ich im 2.
Kapitel meines Buches "Kapitalismus ist nicht das Problem, sondern die
Lösung" auf Basis einschlägiger Forschungen belege:
http://kapitalismus-ist-nicht-das-problem.de/
Deutschland weist im Vergleich der EU die meisten Menschen ohne
Aufenthaltsgenehmigung auf. Im vergangenen Jahr lebten im Bundesgebiet
156.710 Personen ohne offizielles Bleiberecht, so die
EU-Statistikbehörde Eurostat. Das ist etwa ein Viertel aller Menschen,
die sich ohne Papiere in der Europäischen Union aufhalten.
Deutschland war laut Eurostat zwar auch der EU-Mitgliedstaat, der 2017
die meisten Nicht-EU-Bürger zur Ausreise anwies (97.165). Tatsächlich
verließen mit 44.960 Menschen weniger als die Hälfte der Betroffenen die
Bundesrepublik.
Kennen Sie diese Zahlen?: Legenden und Fakten zur Zuwanderungsdebatte | wallstreet-online.de - Vollständiger Artikel unter:
https://www.wallstreet-online.de/nachricht/10706462-kennen-zahlen-legenden-fakten-zuwanderungsdebatte
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Politiker und Medien
behaupten, "wir" hätten Griechenland und Italien mit den Problemen der
Zuwanderung "allein gelassen", weil dort die EU-Außengrenzen sind und
nicht in Deutschland. Das gehört zu den vielen Legenden in der
Zuwanderungsdebatte. Die Behauptung ist ebenso abwegig wie die, man
könne durch Entwicklungshilfe die Fluchtursachen beseitigen. Hier einige
Fakten aus offiziellen Statistiken und Forschungsberichten:
Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen zählt in Deutschland
zum Stand Ende vorigen Jahres 1,41 Millionen Schutzberechtigte und
Asylbewerber. Nr. 2 ist Frankreich (402.000). Erst danach kommen Italien
(355.000) - und weit hinter Ländern wie Schweden (328.000) und
Österreich (173.000) erst Griechenland (83.000). Alleine in Berlin leben
heute mehr Asylzuwanderer als in ganz Griechenland, wie aus einer
Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der LINKEN hervorgeht.
Demnach wohnten Ende 2017 in Berlin 83.222 Asylzuwanderer (Personen mit
einem der vier Schutztitel, Asylbewerber im Verfahren, Geduldete,
Niederlassungserlaubnis aus Flucht- sowie humanitären Gründen,
Härtefälle). Dabei hat Berlin 3,7 Millionen Einwohner und Griechenland
10,7 Millionen. In Nordrhein-Westfalen leben 433.236 solcher Zuwanderer
über das Asylsystem, das sind mehr als das UNHCR für ganz Italien zählt.
Dabei hat NRW 17,5 Millionen Einwohner und Italien über 60 Millionen.
Auch die Daten zu Asylentscheidungen belegen die Ungleichverteilung
in Europa zulasten Deutschlands, nicht - wie immer wieder behauptet -
zulasten Griechenlands oder Italiens. Nach Eurostat-Zahlen wurden im
vergangenen Jahr 524.185 entsprechende Entscheidungen in der
Bundesrepublik getroffen, mehr als in allen übrigen EU-Staaten zusammen.
Gebetsmühlenartig wiederholen Politiker, man müsse die
"Fluchtursachen beseitigen", und zwar durch Entwicklungshilfe. Laut
einem aktuellen Forschungsbericht für das Bonner Forschungsinstitut zur
Zukunft der Arbeit (IZA) (http://ftp.iza.org/pp136) wird sich die
Hoffnung, dass mehr Entwicklungshilfe die Auswanderung aus armen Ländern
tatsächlich reduziert, nicht erfüllen. Die Neigung zur Auswanderung
sinkt nämlich erst dann, wenn die betroffenen Länder ein
Pro-Kopfeinkommen von etwa 8.000 bis 10.000 US-Dollar (gemessen auf
Kaufkraftbasis) erreicht haben. Länder mit einem Pro-Kopfeinkommen von
5.000 bis 10.000 US-Dollar (auf Kaufkraftbasis) haben im Durchschnitt
eine dreimal höhere Anzahl an Auswanderern als Länder, in denen das
Pro-Kopfeinkommen unter 2.000 US-Dollar liegt. Mit anderen Worten: Bis
zum Erreichen der oberen Schwelle nimmt die Migrationsneigung in den
ärmsten Ländern bei wachsendem Wohlstand sogar tendenziell zu. Im
Normalfall dauert es - wenn man die durchschnittliche historische
BIP-Wachstumsrate zugrunde legt - fast 200 Jahre, bis in einem armen
Land der Impuls zur Migration nachlässt. Und selbst wenn man sehr
optimistisch annimmt, dass sich das Wirtschaftswachstum durch
Entwicklungshilfe um zwei Prozentpunkte pro Jahr steigern ließe - eine
Verdreifachung der derzeitigen Rate -, würde es bis zum Erreichen dieser
Einkommensschwelle noch ein halbes Jahrhundert dauern. Doch das ist
unrealistisch, weil Entwicklungshilfe meist nichts bewirkt oder sogar
kontraproduktiv ist, wie ich im 2. Kapitel meines Buches "Kapitalismus
ist nicht das Problem, sondern die Lösung" auf Basis einschlägiger
Forschungen belege: http://kapitalismus-ist-nicht-das-problem.de/
Deutschland weist im Vergleich der EU die meisten Menschen ohne
Aufenthaltsgenehmigung auf. Im vergangenen Jahr lebten im Bundesgebiet
156.710 Personen ohne offizielles Bleiberecht, so die
EU-Statistikbehörde Eurostat. Das ist etwa ein Viertel aller Menschen,
die sich ohne Papiere in der Europäischen Union aufhalten.
Deutschland war laut Eurostat zwar auch der EU-Mitgliedstaat, der
2017 die meisten Nicht-EU-Bürger zur Ausreise anwies (97.165).
Tatsächlich verließen mit 44.960 Menschen weniger als die Hälfte der
Betroffenen die Bundesrepublik.
30 Leseproben, Interviews und Rezensionen zum neuen Buch von Dr. Dr.
Rainer Zitelmann finden Sie hier:
http://kapitalismus-ist-nicht-das-problem.de/presse/
Mehr zum Thema
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https://www.wallstreet-online.de/nachricht/10706462-kennen-zahlen-legenden-fakten-zuwanderungsdebatte
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Politiker und Medien
behaupten, "wir" hätten Griechenland und Italien mit den Problemen der
Zuwanderung "allein gelassen", weil dort die EU-Außengrenzen sind und
nicht in Deutschland. Das gehört zu den vielen Legenden in der
Zuwanderungsdebatte. Die Behauptung ist ebenso abwegig wie die, man
könne durch Entwicklungshilfe die Fluchtursachen beseitigen. Hier einige
Fakten aus offiziellen Statistiken und Forschungsberichten:
Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen zählt in Deutschland
zum Stand Ende vorigen Jahres 1,41 Millionen Schutzberechtigte und
Asylbewerber. Nr. 2 ist Frankreich (402.000). Erst danach kommen Italien
(355.000) - und weit hinter Ländern wie Schweden (328.000) und
Österreich (173.000) erst Griechenland (83.000). Alleine in Berlin leben
heute mehr Asylzuwanderer als in ganz Griechenland, wie aus einer
Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der LINKEN hervorgeht.
Demnach wohnten Ende 2017 in Berlin 83.222 Asylzuwanderer (Personen mit
einem der vier Schutztitel, Asylbewerber im Verfahren, Geduldete,
Niederlassungserlaubnis aus Flucht- sowie humanitären Gründen,
Härtefälle). Dabei hat Berlin 3,7 Millionen Einwohner und Griechenland
10,7 Millionen. In Nordrhein-Westfalen leben 433.236 solcher Zuwanderer
über das Asylsystem, das sind mehr als das UNHCR für ganz Italien zählt.
Dabei hat NRW 17,5 Millionen Einwohner und Italien über 60 Millionen.
Auch die Daten zu Asylentscheidungen belegen die Ungleichverteilung
in Europa zulasten Deutschlands, nicht - wie immer wieder behauptet -
zulasten Griechenlands oder Italiens. Nach Eurostat-Zahlen wurden im
vergangenen Jahr 524.185 entsprechende Entscheidungen in der
Bundesrepublik getroffen, mehr als in allen übrigen EU-Staaten zusammen.
Gebetsmühlenartig wiederholen Politiker, man müsse die
"Fluchtursachen beseitigen", und zwar durch Entwicklungshilfe. Laut
einem aktuellen Forschungsbericht für das Bonner Forschungsinstitut zur
Zukunft der Arbeit (IZA) (http://ftp.iza.org/pp136) wird sich die
Hoffnung, dass mehr Entwicklungshilfe die Auswanderung aus armen Ländern
tatsächlich reduziert, nicht erfüllen. Die Neigung zur Auswanderung
sinkt nämlich erst dann, wenn die betroffenen Länder ein
Pro-Kopfeinkommen von etwa 8.000 bis 10.000 US-Dollar (gemessen auf
Kaufkraftbasis) erreicht haben. Länder mit einem Pro-Kopfeinkommen von
5.000 bis 10.000 US-Dollar (auf Kaufkraftbasis) haben im Durchschnitt
eine dreimal höhere Anzahl an Auswanderern als Länder, in denen das
Pro-Kopfeinkommen unter 2.000 US-Dollar liegt. Mit anderen Worten: Bis
zum Erreichen der oberen Schwelle nimmt die Migrationsneigung in den
ärmsten Ländern bei wachsendem Wohlstand sogar tendenziell zu. Im
Normalfall dauert es - wenn man die durchschnittliche historische
BIP-Wachstumsrate zugrunde legt - fast 200 Jahre, bis in einem armen
Land der Impuls zur Migration nachlässt. Und selbst wenn man sehr
optimistisch annimmt, dass sich das Wirtschaftswachstum durch
Entwicklungshilfe um zwei Prozentpunkte pro Jahr steigern ließe - eine
Verdreifachung der derzeitigen Rate -, würde es bis zum Erreichen dieser
Einkommensschwelle noch ein halbes Jahrhundert dauern. Doch das ist
unrealistisch, weil Entwicklungshilfe meist nichts bewirkt oder sogar
kontraproduktiv ist, wie ich im 2. Kapitel meines Buches "Kapitalismus
ist nicht das Problem, sondern die Lösung" auf Basis einschlägiger
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Aufenthaltsgenehmigung auf. Im vergangenen Jahr lebten im Bundesgebiet
156.710 Personen ohne offizielles Bleiberecht, so die
EU-Statistikbehörde Eurostat. Das ist etwa ein Viertel aller Menschen,
die sich ohne Papiere in der Europäischen Union aufhalten.
Deutschland war laut Eurostat zwar auch der EU-Mitgliedstaat, der
2017 die meisten Nicht-EU-Bürger zur Ausreise anwies (97.165).
Tatsächlich verließen mit 44.960 Menschen weniger als die Hälfte der
Betroffenen die Bundesrepublik.
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Politiker und Medien
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Zuwanderung "allein gelassen", weil dort die EU-Außengrenzen sind und
nicht in Deutschland. Das gehört zu den vielen Legenden in der
Zuwanderungsdebatte. Die Behauptung ist ebenso abwegig wie die, man
könne durch Entwicklungshilfe die Fluchtursachen beseitigen. Hier einige
Fakten aus offiziellen Statistiken und Forschungsberichten:
Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen zählt in Deutschland
zum Stand Ende vorigen Jahres 1,41 Millionen Schutzberechtigte und
Asylbewerber. Nr. 2 ist Frankreich (402.000). Erst danach kommen Italien
(355.000) - und weit hinter Ländern wie Schweden (328.000) und
Österreich (173.000) erst Griechenland (83.000). Alleine in Berlin leben
heute mehr Asylzuwanderer als in ganz Griechenland, wie aus einer
Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der LINKEN hervorgeht.
Demnach wohnten Ende 2017 in Berlin 83.222 Asylzuwanderer (Personen mit
einem der vier Schutztitel, Asylbewerber im Verfahren, Geduldete,
Niederlassungserlaubnis aus Flucht- sowie humanitären Gründen,
Härtefälle). Dabei hat Berlin 3,7 Millionen Einwohner und Griechenland
10,7 Millionen. In Nordrhein-Westfalen leben 433.236 solcher Zuwanderer
über das Asylsystem, das sind mehr als das UNHCR für ganz Italien zählt.
Dabei hat NRW 17,5 Millionen Einwohner und Italien über 60 Millionen.
Auch die Daten zu Asylentscheidungen belegen die Ungleichverteilung
in Europa zulasten Deutschlands, nicht - wie immer wieder behauptet -
zulasten Griechenlands oder Italiens. Nach Eurostat-Zahlen wurden im
vergangenen Jahr 524.185 entsprechende Entscheidungen in der
Bundesrepublik getroffen, mehr als in allen übrigen EU-Staaten zusammen.
Gebetsmühlenartig wiederholen Politiker, man müsse die
"Fluchtursachen beseitigen", und zwar durch Entwicklungshilfe. Laut
einem aktuellen Forschungsbericht für das Bonner Forschungsinstitut zur
Zukunft der Arbeit (IZA) (http://ftp.iza.org/pp136) wird sich die
Hoffnung, dass mehr Entwicklungshilfe die Auswanderung aus armen Ländern
tatsächlich reduziert, nicht erfüllen. Die Neigung zur Auswanderung
sinkt nämlich erst dann, wenn die betroffenen Länder ein
Pro-Kopfeinkommen von etwa 8.000 bis 10.000 US-Dollar (gemessen auf
Kaufkraftbasis) erreicht haben. Länder mit einem Pro-Kopfeinkommen von
5.000 bis 10.000 US-Dollar (auf Kaufkraftbasis) haben im Durchschnitt
eine dreimal höhere Anzahl an Auswanderern als Länder, in denen das
Pro-Kopfeinkommen unter 2.000 US-Dollar liegt. Mit anderen Worten: Bis
zum Erreichen der oberen Schwelle nimmt die Migrationsneigung in den
ärmsten Ländern bei wachsendem Wohlstand sogar tendenziell zu. Im
Normalfall dauert es - wenn man die durchschnittliche historische
BIP-Wachstumsrate zugrunde legt - fast 200 Jahre, bis in einem armen
Land der Impuls zur Migration nachlässt. Und selbst wenn man sehr
optimistisch annimmt, dass sich das Wirtschaftswachstum durch
Entwicklungshilfe um zwei Prozentpunkte pro Jahr steigern ließe - eine
Verdreifachung der derzeitigen Rate -, würde es bis zum Erreichen dieser
Einkommensschwelle noch ein halbes Jahrhundert dauern. Doch das ist
unrealistisch, weil Entwicklungshilfe meist nichts bewirkt oder sogar
kontraproduktiv ist, wie ich im 2. Kapitel meines Buches "Kapitalismus
ist nicht das Problem, sondern die Lösung" auf Basis einschlägiger
Forschungen belege: http://kapitalismus-ist-nicht-das-problem.de/
Deutschland weist im Vergleich der EU die meisten Menschen ohne
Aufenthaltsgenehmigung auf. Im vergangenen Jahr lebten im Bundesgebiet
156.710 Personen ohne offizielles Bleiberecht, so die
EU-Statistikbehörde Eurostat. Das ist etwa ein Viertel aller Menschen,
die sich ohne Papiere in der Europäischen Union aufhalten.
Deutschland war laut Eurostat zwar auch der EU-Mitgliedstaat, der
2017 die meisten Nicht-EU-Bürger zur Ausreise anwies (97.165).
Tatsächlich verließen mit 44.960 Menschen weniger als die Hälfte der
Betroffenen die Bundesrepublik.
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nicht in Deutschland. Das gehört zu den vielen Legenden in der
Zuwanderungsdebatte. Die Behauptung ist ebenso abwegig wie die, man
könne durch Entwicklungshilfe die Fluchtursachen beseitigen. Hier einige
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Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen zählt in Deutschland
zum Stand Ende vorigen Jahres 1,41 Millionen Schutzberechtigte und
Asylbewerber. Nr. 2 ist Frankreich (402.000). Erst danach kommen Italien
(355.000) - und weit hinter Ländern wie Schweden (328.000) und
Österreich (173.000) erst Griechenland (83.000). Alleine in Berlin leben
heute mehr Asylzuwanderer als in ganz Griechenland, wie aus einer
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Demnach wohnten Ende 2017 in Berlin 83.222 Asylzuwanderer (Personen mit
einem der vier Schutztitel, Asylbewerber im Verfahren, Geduldete,
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Härtefälle). Dabei hat Berlin 3,7 Millionen Einwohner und Griechenland
10,7 Millionen. In Nordrhein-Westfalen leben 433.236 solcher Zuwanderer
über das Asylsystem, das sind mehr als das UNHCR für ganz Italien zählt.
Dabei hat NRW 17,5 Millionen Einwohner und Italien über 60 Millionen.
Auch die Daten zu Asylentscheidungen belegen die Ungleichverteilung
in Europa zulasten Deutschlands, nicht - wie immer wieder behauptet -
zulasten Griechenlands oder Italiens. Nach Eurostat-Zahlen wurden im
vergangenen Jahr 524.185 entsprechende Entscheidungen in der
Bundesrepublik getroffen, mehr als in allen übrigen EU-Staaten zusammen.
Gebetsmühlenartig wiederholen Politiker, man müsse die
"Fluchtursachen beseitigen", und zwar durch Entwicklungshilfe. Laut
einem aktuellen Forschungsbericht für das Bonner Forschungsinstitut zur
Zukunft der Arbeit (IZA) (http://ftp.iza.org/pp136) wird sich die
Hoffnung, dass mehr Entwicklungshilfe die Auswanderung aus armen Ländern
tatsächlich reduziert, nicht erfüllen. Die Neigung zur Auswanderung
sinkt nämlich erst dann, wenn die betroffenen Länder ein
Pro-Kopfeinkommen von etwa 8.000 bis 10.000 US-Dollar (gemessen auf
Kaufkraftbasis) erreicht haben. Länder mit einem Pro-Kopfeinkommen von
5.000 bis 10.000 US-Dollar (auf Kaufkraftbasis) haben im Durchschnitt
eine dreimal höhere Anzahl an Auswanderern als Länder, in denen das
Pro-Kopfeinkommen unter 2.000 US-Dollar liegt. Mit anderen Worten: Bis
zum Erreichen der oberen Schwelle nimmt die Migrationsneigung in den
ärmsten Ländern bei wachsendem Wohlstand sogar tendenziell zu. Im
Normalfall dauert es - wenn man die durchschnittliche historische
BIP-Wachstumsrate zugrunde legt - fast 200 Jahre, bis in einem armen
Land der Impuls zur Migration nachlässt. Und selbst wenn man sehr
optimistisch annimmt, dass sich das Wirtschaftswachstum durch
Entwicklungshilfe um zwei Prozentpunkte pro Jahr steigern ließe - eine
Verdreifachung der derzeitigen Rate -, würde es bis zum Erreichen dieser
Einkommensschwelle noch ein halbes Jahrhundert dauern. Doch das ist
unrealistisch, weil Entwicklungshilfe meist nichts bewirkt oder sogar
kontraproduktiv ist, wie ich im 2. Kapitel meines Buches "Kapitalismus
ist nicht das Problem, sondern die Lösung" auf Basis einschlägiger
Forschungen belege: http://kapitalismus-ist-nicht-das-problem.de/
Deutschland weist im Vergleich der EU die meisten Menschen ohne
Aufenthaltsgenehmigung auf. Im vergangenen Jahr lebten im Bundesgebiet
156.710 Personen ohne offizielles Bleiberecht, so die
EU-Statistikbehörde Eurostat. Das ist etwa ein Viertel aller Menschen,
die sich ohne Papiere in der Europäischen Union aufhalten.
Deutschland war laut Eurostat zwar auch der EU-Mitgliedstaat, der
2017 die meisten Nicht-EU-Bürger zur Ausreise anwies (97.165).
Tatsächlich verließen mit 44.960 Menschen weniger als die Hälfte der
Betroffenen die Bundesrepublik.
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nicht in Deutschland. Das gehört zu den vielen Legenden in der
Zuwanderungsdebatte. Die Behauptung ist ebenso abwegig wie die, man
könne durch Entwicklungshilfe die Fluchtursachen beseitigen. Hier einige
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zum Stand Ende vorigen Jahres 1,41 Millionen Schutzberechtigte und
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Demnach wohnten Ende 2017 in Berlin 83.222 Asylzuwanderer (Personen mit
einem der vier Schutztitel, Asylbewerber im Verfahren, Geduldete,
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10,7 Millionen. In Nordrhein-Westfalen leben 433.236 solcher Zuwanderer
über das Asylsystem, das sind mehr als das UNHCR für ganz Italien zählt.
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Auch die Daten zu Asylentscheidungen belegen die Ungleichverteilung
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Normalfall dauert es - wenn man die durchschnittliche historische
BIP-Wachstumsrate zugrunde legt - fast 200 Jahre, bis in einem armen
Land der Impuls zur Migration nachlässt. Und selbst wenn man sehr
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ist nicht das Problem, sondern die Lösung" auf Basis einschlägiger
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EU-Statistikbehörde Eurostat. Das ist etwa ein Viertel aller Menschen,
die sich ohne Papiere in der Europäischen Union aufhalten.
Deutschland war laut Eurostat zwar auch der EU-Mitgliedstaat, der
2017 die meisten Nicht-EU-Bürger zur Ausreise anwies (97.165).
Tatsächlich verließen mit 44.960 Menschen weniger als die Hälfte der
Betroffenen die Bundesrepublik.
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Politiker und Medien
behaupten, "wir" hätten Griechenland und Italien mit den Problemen der
Zuwanderung "allein gelassen", weil dort die EU-Außengrenzen sind und
nicht in Deutschland. Das gehört zu den vielen Legenden in der
Zuwanderungsdebatte. Die Behauptung ist ebenso abwegig wie die, man
könne durch Entwicklungshilfe die Fluchtursachen beseitigen. Hier einige
Fakten aus offiziellen Statistiken und Forschungsberichten:
Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen zählt in Deutschland
zum Stand Ende vorigen Jahres 1,41 Millionen Schutzberechtigte und
Asylbewerber. Nr. 2 ist Frankreich (402.000). Erst danach kommen Italien
(355.000) - und weit hinter Ländern wie Schweden (328.000) und
Österreich (173.000) erst Griechenland (83.000). Alleine in Berlin leben
heute mehr Asylzuwanderer als in ganz Griechenland, wie aus einer
Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der LINKEN hervorgeht.
Demnach wohnten Ende 2017 in Berlin 83.222 Asylzuwanderer (Personen mit
einem der vier Schutztitel, Asylbewerber im Verfahren, Geduldete,
Niederlassungserlaubnis aus Flucht- sowie humanitären Gründen,
Härtefälle). Dabei hat Berlin 3,7 Millionen Einwohner und Griechenland
10,7 Millionen. In Nordrhein-Westfalen leben 433.236 solcher Zuwanderer
über das Asylsystem, das sind mehr als das UNHCR für ganz Italien zählt.
Dabei hat NRW 17,5 Millionen Einwohner und Italien über 60 Millionen.
Auch die Daten zu Asylentscheidungen belegen die Ungleichverteilung
in Europa zulasten Deutschlands, nicht - wie immer wieder behauptet -
zulasten Griechenlands oder Italiens. Nach Eurostat-Zahlen wurden im
vergangenen Jahr 524.185 entsprechende Entscheidungen in der
Bundesrepublik getroffen, mehr als in allen übrigen EU-Staaten zusammen.
Gebetsmühlenartig wiederholen Politiker, man müsse die
"Fluchtursachen beseitigen", und zwar durch Entwicklungshilfe. Laut
einem aktuellen Forschungsbericht für das Bonner Forschungsinstitut zur
Zukunft der Arbeit (IZA) (http://ftp.iza.org/pp136) wird sich die
Hoffnung, dass mehr Entwicklungshilfe die Auswanderung aus armen Ländern
tatsächlich reduziert, nicht erfüllen. Die Neigung zur Auswanderung
sinkt nämlich erst dann, wenn die betroffenen Länder ein
Pro-Kopfeinkommen von etwa 8.000 bis 10.000 US-Dollar (gemessen auf
Kaufkraftbasis) erreicht haben. Länder mit einem Pro-Kopfeinkommen von
5.000 bis 10.000 US-Dollar (auf Kaufkraftbasis) haben im Durchschnitt
eine dreimal höhere Anzahl an Auswanderern als Länder, in denen das
Pro-Kopfeinkommen unter 2.000 US-Dollar liegt. Mit anderen Worten: Bis
zum Erreichen der oberen Schwelle nimmt die Migrationsneigung in den
ärmsten Ländern bei wachsendem Wohlstand sogar tendenziell zu. Im
Normalfall dauert es - wenn man die durchschnittliche historische
BIP-Wachstumsrate zugrunde legt - fast 200 Jahre, bis in einem armen
Land der Impuls zur Migration nachlässt. Und selbst wenn man sehr
optimistisch annimmt, dass sich das Wirtschaftswachstum durch
Entwicklungshilfe um zwei Prozentpunkte pro Jahr steigern ließe - eine
Verdreifachung der derzeitigen Rate -, würde es bis zum Erreichen dieser
Einkommensschwelle noch ein halbes Jahrhundert dauern. Doch das ist
unrealistisch, weil Entwicklungshilfe meist nichts bewirkt oder sogar
kontraproduktiv ist, wie ich im 2. Kapitel meines Buches "Kapitalismus
ist nicht das Problem, sondern die Lösung" auf Basis einschlägiger
Forschungen belege: http://kapitalismus-ist-nicht-das-problem.de/
Deutschland weist im Vergleich der EU die meisten Menschen ohne
Aufenthaltsgenehmigung auf. Im vergangenen Jahr lebten im Bundesgebiet
156.710 Personen ohne offizielles Bleiberecht, so die
EU-Statistikbehörde Eurostat. Das ist etwa ein Viertel aller Menschen,
die sich ohne Papiere in der Europäischen Union aufhalten.
Deutschland war laut Eurostat zwar auch der EU-Mitgliedstaat, der
2017 die meisten Nicht-EU-Bürger zur Ausreise anwies (97.165).
Tatsächlich verließen mit 44.960 Menschen weniger als die Hälfte der
Betroffenen die Bundesrepublik.
30 Leseproben, Interviews und Rezensionen zum neuen Buch von Dr. Dr.
Rainer Zitelmann finden Sie hier:
http://kapitalismus-ist-nicht-das-problem.de/presse/
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