Sollte es tatsächlich zu einem Übermittlungsfehler gekommen sein,
„wird dieser nach Prüfung der Niederschrift des Wahlvorstandes mit der
Feststellung des endgültigen Wahlergebnisses durch den Kreiswahlausschuß
korrigiert“, betonte Petersen-Goes. Die Sitzung des zuständigen
Wahlgremiums werde jedoch erst am 9. September abgehalten.
Zuvor hatte die AfD bereits Unregelmäßigkeiten bei der Auszählung
beklagt. Der Stralsunder AfD-Kandidat Matthias Laack kritisierte, ein
Wahllokal sei während der Stimmauszählung 22 Minuten lang für
Wahlbeobachter geschlossen gewesen. Dies wäre ein Verstoß gegen die
Wahlgesetze, wonach jeder Bürger unmittelbar nach Schließung der
Wahllokale die Auszählung beobachten kann. Laack war bei der Bewerbung
um ein Direktmandat seiner CDU-Gegnerin Ann Christin von Allwörden um 56
Stimmen unterlegen.
AfD-Landeschef Leif-Erik Holm schloß zudem weitere Beschwerden nicht
aus. In einigen Wahllokalen habe es „unplausible Ergebnisse“ gegeben,
monierte Holm. Beispielsweise null Prozent für die AfD und 20 Prozent
für Alfa. „Das wird alles keine großen Auswirkungen haben, doch es muß
geklärt werden“, forderte Holm.
Der Wahlforscher Andreas Kohlsche sprach sich gegenüber der Ostsee-Zeitung
unterdessen dafür aus, grundsätzlich alle Stimmen doppelt auszählen zu
lassen. Die derzeitige Praxis sei „steinzeitmäßig“ und führe zu einer
hohen Fehlerquote.
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