Freitag, 7. Oktober 2016
Ein intelligenter Kommunist
Jörg Burger interviewt Carlo Petrini
Ulrike Sauer und Thomas Steinfeldt berichten
Es sind immer wieder dieselben dümmlich verklärenden Huldigungen, die in Deutschland über Carlo Petrini geschrieben werden. Es ist dieser snobistische, connoisseurshippige, lebenskünstlerische Duktus, mit dem unsere Qualitätsjournalisten über alles Deutsche die Nase rümpfen und jede andere Kultur und Küche als urig, bodenständig, ja tief in landschaftlichen Eigenheiten (Boden) und dem jeweils ganz besonderen, womöglich „unverwechselbaren“ Menschenschlag (völkisch) verwurzelt beschreiben.
Völlig außer Rand und Band vor Begeisterung geraten sie, wenn das überlieferte Wissen über die Herrlichkeiten des Daseins auch noch von Generation zu Generation innerhalb einer Familie weitergegeben wurde (womit wir beim Blut angekommen wären, das bekanntlich dicker als Wasser ist; und bei Pferden und Ausländern sogar rein oder zumindest eigen sein darf).
Carlo Petrini jedenfalls hat das Verdienst, vieles von dieser besonderen Überlieferung vor dem Vergessen bewahrt zu haben. Noch größer ist seine Leistung, lokalen Produzenten wieder die Möglichkeit zu dezentraler, ortstypischer Vermarktung zurückzuerobern.
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