In Deutschland gab es 2015 insgesamt 2,5
Millionen Verkehrsunfälle. Bei 37.450 Unfällen stand mindestens ein
Beteiligter unter Alkoholeinfluss. Alkohol war bei 4,1 Prozent aller
Unfälle mit Personenschaden eine der Unfallursachen. 7,4 Prozent aller
tödlich verletzten Verkehrsteilnehmer in Deutschland starben infolge
eines Alkoholunfalls.
Das heißt: 98,5 Prozent aller
Verkehrsunfälle wurden von nüchternen Personen verursacht. 13 von 14
Getöteten gehen auf das Konto von nüchternen Fahrern.
Personen,
die unter Alkohol stehen, fahren risikofreudiger, schneller und oft auch
aggressiver als nüchterne. Nüchterne Fahrer sind deshalb als
Vergleichsgruppe für das Unfallrisiko ungeeignet. Vergleicht man indes
die Unfallbilanz angetrunkener Fahrer mit jener von anderen
angetrunkenen Fahrern, ergeben sich kaum Unterschiede. Angetrunkene
Kfz-Lenker sind im Straßenverkehr nicht gefährlicher als andere
angetrunkene Kfz-Lenker.
Das Vorurteil gegen alkoholisierte
Fahrer ist populistisch und schürt Ängste. Die überrepräsentierte
mediale Darstellung von Unfällen unter Alkoholeinfluss hat dazu geführt,
dass viele Menschen angetrunkenen Fahrern aus dem Wege gehen oder nicht
zu ihnen ins Auto steigen wollen. Dabei produzieren nüchterne Fahrer
weit mehr Verkehrsopfer, auch wenn das oft verschwiegen oder als normal
verbucht wird. Hier tut Aufklärung bitter not.
Das Alkoholverbot
am Steuer ist mit einer offenen, toleranten, bunten Gesellschaft nicht
vereinbar. Es stigmatisiert und stellt angetrunkene Fahrer unter einen
Generalverdacht. Im Internet und vor allem auf Facebook kursieren immer
mehr Hass-Postings, die vor Alkohol am Steuer warnen und alkoholisierte
Fahrer beschimpfen. Dagegen muss die Bundesregierung vorgehen.
Das Alkoholverbot gehört auf den Müllhaufen der Geschichte. MK am 28. 12. 2016
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