Jeden Tag höre ich von Flüchtlingen, muslimischen Flüchtlingen,
traumatisiert, halb traumatisiert. Es sind fleißige Finder von großen
Geldbeträgen, hochqualifizierte Arbeitskräfte, die aber ein wenig
sexuell frustriert sind, Vorzeige-Flüchtlinge, denen von deutschen
Gastfamilien das Flötenspielen innerhalb einer Woche beigebracht wird.
Tagein, tagaus Flüchtlingsintegrationsprogramme, die alle mehr oder
weniger den Beigeschmack von inszenierten Zirkusauftritten haben, von
infantilen Zurschaustellungen, nach dem Motto „Schaut mal, was mein
Flüchtling alles kann!" Eine Epidemie der grenzenlosen Liebe ist
offenbar ausgebrochen, Flüchtlinge scheinen als Volkstherapie zu
fungieren oder, besser gesagt, als die Erfüllung einer göttlicher
Mission. Flüchtlingshelfer steigen in dieser göttlichen Hierarchie empor
zu Heiligen, zu Schutzpatronen.
Ich habe früher selbst Filme über Flüchtlinge für den WDR realisiert.
Es ging um Menschen, die wegen ihrer politischen, religiösen oder
sexuellen Orientierung verfolgt wurden und flüchten mussten, und bekam
dafür internationale Filmpreise. Ich bin zweifacher Gewinner des ARD-CIVIS-Preises für Integration.
Heute verstehe ich nicht, was sich hier vor meinen Augen abspielt.
Ich verstehe den Sinn dieser offenen Grenze nicht. Warum ermutigt man
Menschen, dass sie aus ihren Heimatländern fliehen und entwurzelt in
Deutschland ankommen? Warum hilft man den Menschen vor Ort nicht oder
hat ihnen nicht rechtzeitig geholfen?
Nehmen wir das Beispiel Syrien. Die Menschen sind entweder innerhalb
Syriens oder in die Anrainerstaaten geflüchtet. Sie waren stets im
Blickkontakt mit ihrer Heimat. Wo waren die Humanisten unter uns, als
das UN-Welternährungsprogramm die Gelder für die syrischen Flüchtlinge
in den bereits existierenden Unterkünften kürzte?
Ein Bruchteil des Geldes, das heute für die Angekommenen ausgegeben
wird, hätte gereicht. Warum erstellte das Bundesamt für Integration
bereits im Jahre 2014 einen Anwerbefilm, damit
die Flüchtlinge ermutigt werden, nach Deutschland zu kommen? Und warum
glaubt die Mehrheit der Gesellschaft, dass sie in der Lage ist, diese
Millionen Menschen, deren Sozialisierung eigentlich bereits
abgeschlossen ist, hier resozialisieren zu können? All das ist eine neue
Form des Kulturkolonialismus – arrogant, ignorant, fahrlässig und
keinesfalls human.
Menschen aus Marokko, Nigeria, dem Irak oder Syrien laufen auf
langen, beschwerlichen, gefährlichen und oft tödlich endenden Wegen nun
um die Wette. Die Mehrheit von ihnen sind starke Männer im wehrfähigen
Alter, die den Mythos Einwanderer und Eroberer mit sich tragen. Wer es
schafft, der bekommt Geld und Unterkunft von den Deutschen. Wer
unterwegs umgefallen oder im Mittelmeer ertrunken ist, hat eben Pech
gehabt. Das versuchen uns die Medien als Humanität zu verkaufen.
Mir ist rätselhaft, warum wir unsere gesunden Sozialsysteme mutwillig
destabilisieren. Damit tun wir weder der aufnehmenden Gesellschaft noch
den Neuankömmlingen (mittel- bis langfristig) einen Gefallen. Menschen
kommen nach Deutschland und werden als „Flüchtlinge“ deklariert. Wir
wissen nichts über sie. Das einzige, was von ihnen registriert werden
kann, ist die Nummer ihrer IPhones, sonst nichts, weder Name, Alter
noch andere Identitätsnachweise. Auch die nachgereichten Zeugnisse,
Geburtsurkunden, Führerscheine bis hin zu Zertifikaten von
Uni-Abschlüssen sind oft gefälscht.
Und was ist daran human, eine siebenköpfige afghanische Familie, die
bisher in ihrer Heimat mit 40 Euro pro Monat über die Runden kam, in
Deutschland Monat für Monat mit 1.700 Euro zu versorgen, anstatt solche Summen vor Ort zu zahlen, mit denen 40 Familien unterstützt werden könnten?
Es sind mehr als 60 Millionen Flüchtlinge weltweit unterwegs. Wollen wir sie alle nach Europa bringen? Wieso veranstalten wir diesen Marathonlauf des Elends?
Dazu trägt der Westen auch seinen Teil bei. Denn warum schickt der
Westen wiederum Soldaten in die Kriegsgebiete, aus denen die Flüchtlinge
kommen? Was haben bis jetzt die deutschen Soldaten in Afghanistan
erreicht? Wozu starben mehr als 100 deutsche Soldaten in
Auslandseinsätzen? Haben sie den Einsatzländern Frieden gebracht oder
haben sie den Hass auf den Westen noch mehr geschürt?
Warum schweigen unsere „Humanisten“, wenn es darum geht, dass die
westlichen Regierungen gigantische Waffengeschäfte mit Regimen wie
Saudi-Arabien machen, die zur Destabilisierung von Ländern wie Syrien
beitragen? Und warum höre ich immer „Aleppo brennt“ aber nicht Saana
oder Aden im Jemen? Vielleicht, weil Saudi-Arabien die Islamisten in
Syrien gegen den Machthaber Assad unterstützt und gleichzeitig selbst
einen Vernichtungskrieg gegen den Jemen, eines der ärmsten Länder der
Welt, führt?
Hierzu muss man wissen, dass eigentlich kaum Menschen aus den
eigentlichen Kriegsgebieten zu uns kommen, denn die können sich die
Schlepper nicht leisten. Es kommen vor allem Menschen hierher, die sich
seit Jahren in den Anrainerstaaten, Libanon, Jordanien und der Türkei
aufhalten. Sie verkaufen alles und machen sich auf den Weg nach
Deutschland. Auch viele Gastarbeiter in den Golfstaaten, die aus Syrien,
dem Libanon, Pakistan und Afghanistan stammen und dort seit Jahren mit
ihren Familien leben, machen das. Denn es lohnt sich.
Dazu kommen unzählige Klein-und Groß-Kriminelle aus den Slums der
nordafrikanischen Metropolen, die sich die „Hilfe“ der Schlepper leisten
können, und als Flüchtlinge hierherkommen.
Sind sie erst einmal hier,
werden sie von ihren Heimatländern verständlicherweise nicht mehr wieder
zurückgenommen.
Im öffentlichen Diskurs sind die Einwanderer entweder
hochqualifizierte Fachkräfte oder Analphabeten. Doch sind sie
hochqualifiziert, dann ist es Fehler, dass wir sie ihren
Herkunftsländern entziehen. Und sind sie Analphabeten, dann verwandeln
wir Deutschland in ein Heim für Erwachsenenbildung und für viele
schwererziehbare Jugendliche, deren Sprache wir nicht einmal kennen.
Wollen wir das wirklich?
Uns werden Begriffe und Idiome verordnet. Weigern wir uns, sie zu
benutzen, fallen wir in Ungnade. Ich habe political correctness immer so
verstanden, dass wir allen Gesellschaftsgruppen mehr Teilhaberechte und
mehr Zugangschancen zum öffentlichen Diskurs gewähren. Aber wenn daraus
eine ideologisierte Scheinwelt entsteht, der wir uns unterordnen müssen
und der wir nicht mit den Mitteln der Empirie entgegnen können und
dürfen, dann haben wir es hier mit einer Gesinnungsethik zu tun, die zur
Katastrophe führen könnte.
Wenn wir in unserer freiheitlichen Grundordnung kriminelle Migranten
nicht als kriminell bezeichnen dürfen, weil sie Migranten sind, dann hat
das mit Toleranz nichts zu tun, sondern mit einer neuen Art von
Rassismus, einem Privilegien-Rassismus. Ich rufe die Politiker auf:
Nennen Sie die Kriminellen beim Namen! Viele Türken, Araber und
Kulturmuslime wären Ihnen dankbar. Trauen Sie sich, die Wahrheit zu
sagen, und haben Sie keine Angst vor den Paar Ewiggestrigen, die das zu
missbrauchen versuchen. Unsere freiheitliche Gesellschaft ist viel
stabiler, als einige uns einreden wollen. Uns wird suggeriert, Hitler
stehe „kurz vor der Auferstehung“. Das ist mehr als absurd. Unsere
Eliten warnen uns vor den einheimischen Rechtsradikalen, die sie in 70
Jahren nicht integrieren konnten, aber gleichzeitig sind sie sicher,
Millionen Menschen, die aus dem Islam mit seinen mittelalterlichen
Vorstellungen kommen, integrieren zu können. Dazu sage ich: Jedes
Unrecht beginnt mit einer Lüge. Imad Karim
Zuerst erschienen auf der FB-Seite von Imad Karim
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