Der SPIEGEL
berichtete kürzlich über das liberianische Model Deddeh Howard, das
berühmte Fotos weißer Models nachstellt, um damit auf Rassismus in der
Modeindustrie aufmerksam zu machen. Oft habe sie sich um einen Job
beworben, diesen aber mit der Antwort, daß der Job für das schwarze
Mädchen bereits vergeben sei, nicht erhalten.
Lange Zeit waren Ostdeutsche und Rednecks die verläßlichsten
Rassisten. Die wahre Gefahr droht inzwischen jedoch von Modedesignern,
die sich aus der urbanen Elite rekrutieren und in vielen Fragen, wie zum
Beispiel Homosexualität, liberal eingestellt sind.
Schwarze schneiden besser ab als Weiße
Ähnlich hatte das Blatt schon im Frühjahr berichtet, daß Schwarze in
Hollywood diskriminiert würden. Und das, obwohl der aktuell bestbezahlte
Filmstar Dwayne „The Rock“ Johnson heißt, schwarze Schauspieler in den
vergangenen 20 Jahren bei der Oscarverleihung besser abschnitten als
Weiße und die Studiobosse Barack Obamas Präsidentschaftskandidatur mit
Millionenspenden unterstützten.
War nicht etwa Naomi Campbell eines der größten Models der
neunziger Jahre, gefolgt von Tyra Banks in den Zweitausendern und
aktuell von Chanel Iman? Auch die Pop-Diven Beyoncé und Rihanna wurden
von großen Bekleidungsherstellern gebucht. Zu den Gewinnern der
Casting-Show „Germany’s Next Topmodel“ zählen Äthiopierin Sara Nuru,
Syrerin Alisar Ailabouni und Nigerianerin Lovelyn Enebechi, während
Afghanin Rebecca Mir und Thailänderin Anuthida Ploypetch nur knapp den
Sieg verpaßten.
Was sagt die Statistik?
Wenn die Modebranche hauptsächlich auf die westliche Welt abzielt,
dürften ihre Vertreterinnen auch das dortige Bevölkerungsverhältnis
abbilden. Afrikaner stellen in Nordamerika, der EU und Australien etwa
6 bis 7 Prozent der Bevölkerung. In dieser Saison
waren bei den wichtigsten Modenschauen in New York, London, Paris und
Mailand 25 Prozent aller Models nicht-weiß, davon 9,2 Prozent schwarz.
Tatsächlich sind Schwarze also nicht unter- sondern
überrepräsentiert. Wäre es trotzdem möglich, daß sie diskriminiert
werden? Natürlich! Zum Beispiel, wenn sie weniger Geld verdienten als
ihre Kolleginnen. Aber auch hier spricht die Statistik eine klare
Sprache:
Unter den – laut VOGUE –
20 bestbezahlten Models des Jahres 2016 finden sich zwei Latinas, zwei
Schwarze und eine Asiatin. Gigi Hadid muß hier als Grenzfall gelten –
man sieht ihr die palästinensischen Wurzeln nicht an. Auch in den Jahren
zuvor stellten Schwarze unter den Spitzenverdienern jeweils 10 Prozent.
Warum fühlen sich schwarze Models trotzdem diskriminiert?
Angenommen, die Bevölkerung wäre zu 90 Prozent weiß und zu 10 Prozent
schwarz; auf eine Modenschau mit zehn Teilnehmerinnen würden sich 20
Kandidatinnen bewerben – 18 weiße und zwei schwarze. Um das
Bevölkerungsverhältnis zu wahren, würde die Jury neun Weiße und eine
Schwarze einstellen. Die andere Schwarze müßte unverrichteter Dinge nach
Hause gehen, weil ihr Part bereits besetzt ist.
Aber ergeht es ihr da anders als den neun Weißen, die ebenfalls
abgelehnt wurden? Diese mögen nun selbstkritisch nach eigenen Fehlern
suchen, sich ungerecht behandelt fühlen, oder ohne lange nachzudenken
gleich nach dem nächsten Auftritt Ausschau halten. Auf die Idee, sie
seien Opfer eines anti-weißen Rassismus’, wird wohl keine von ihnen
kommen.
Nicht voreilig von Rassismus sprechen
Die abgewiesene Schwarze mag sich wegen ihrer Hautfarbe diskriminiert
fühlen – obwohl sie in unserem Gedankenexperiment exakt die gleiche
Chance wie ihre Konkurrentinnen hatte. Selbst wenn sich eine Lücke
zwischen Bevölkerungsverteilung und dem Anteil der schwarzen Models
mathematisch exakt zeigen ließe, müßten sämtliche anderen Faktoren
auszuschließen sein, um von Rassismus zu sprechen.
Beispielsweise sind schwarze Amerikanerinnen häufiger übergewichtig
als weiße – ein K.O.-Kriterium in der Branche. Asiatinnen mögen
schwächer vertreten sein, weil es sie eher in die akademischen Berufe
zieht. Hinter einer geringeren Quote von Araberinnen könnte die
vielbeschworene Islamophobie stecken – vielleicht will ein Vater, der
seiner Tochter ein Kopftuch aufzwingt, aber schlicht nicht, daß sie
ihren Körper in Unterwäsche präsentiert. JF
Vorgetäuschte Diskriminierung, um Mitleid zu erregen und selber zu diskriminieren. Die Dinge hemmungslos auf den Kopf stellen, ohne mit der Wimper zu zucken. Das ist die siegreiche Strategie!!
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