Der Präsident des Lehrerverbandes, Josef Kraus, hat schulisch
anspruchsvolle Bundesländer dazu aufgefordert, Abiturzeugnisse aus
Berlin nicht mehr anzuerkennen. Die Zahl der Zeugnisse mit einem
Notenschnitt von 1,0 habe sich dort innerhalb von zehn Jahren
vervierzehntfacht, sagte er der Bild-Zeitung. Das Abitur müsse wieder „ein Attest für Studienbefähigung und nicht für Studienberechtigung werden“.
Neben Berlin sei auch in Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und
Thüringen der Notenschnitt unverdienterweise immer besser geworden.
Kraus empfiehlt Bundesländern wie Bayern darum, bei der
Studienplatzvergabe strenger vorzugehen: „Zeugnisse dürfen nicht zu
ungedeckten Schecks werden.“
Auch der Chef des Philologenverbandes, Heinz-Peter Meidinger, sieht
in der Verbesserung der Schulnoten in den vergangenen 15 Jahren keinen
vermehrten Ehrgeiz der Schüler. Die politische Einstellung in den
Kultusministerien und die damit verbundene Aufwertung der mündlichen
Noten sei viel eher dafür verantwortlich, sagte er dem ZDF-Magazin „heute“. JF
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