Ziel des Berliner Mietendeckels ist die Schaffung bezahlbaren
Wohnraums. Warum das lediglich kurzfristig funktionieren kann, habe ich hier schon
einmal dargelegt. Als der Artikel erschien, war das Gesetz und dessen
exakter Inhalt noch nicht final. Am 30. Januar diesen Jahres wurde der
Mietendeckel schließlich verabschiedet.
Ein Detail dürfte für die Studentenstadt Berlin besonders fatal sein:
Der Mietendeckel gilt auch für Untervermieter. Diese Untervermietung
ist besonders bei studentischen Wohngemeinschaften üblich; ein
Generalmieter mietet dabei die gesamte Wohnung auf seinen Namen und
vermietet die einzelnen Zimmer dann weiter.
Ein WG-Zimmer ist natürlich erheblich günstiger als eine komplette
eigene Wohnung – gerade in beliebten Lagen. Doch der Mietendeckel macht
die WG unattraktiv. Da der Mietendeckel auch für ein Zimmer innerhalb
einer größeren Wohnung gilt, hat der Mieter der Gesamtwohnung schlicht
kaum noch ein finanzielles Interesse an der Zimmervermietung. Dank des
Mietendeckels ist die Gesamtmiete so günstig, dass er seine Untermieter
rausschmeißen kann und so die ganze Wohnung für sich alleine hat.
Das führt zu einer massiven Reduzierung des freien Wohnraums. Kamen
bislang drei Studenten in einer Wohnung unter, benötigen sie nun jeder
eine eigene. Es gibt in Berlin derzeit etwa 200.000 Studenten. Wenn im
Durchschnitt zwei Studenten in einer Wohnung wohnen und je einer
ausziehen muss, dann werden in Berlin kurzfristig 100.000 neue Wohnungen
benötigt.
Dies wird dazu führen, dass Zuzügler in Berlin schlicht keine Wohnung
finden werden. Selbst wenn sie bereit wären, hohe Mieten zu zahlen –
sie dürfen es ja nicht. Der Markt kann die Situation nicht regeln, es
ist ihm ja verboten. Es ist wie mit dem Trabi in der DDR: Er war
unglaublich günstig, man hat nur keinen bekommen. Marvin Wank
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