Der Medienanwalt Ralf Höcker hat wegen Anfeindungen und Drohungen
seine politischen Ämter niedergelegt und ist aus der CDU sowie der
WerteUnion ausgetreten. Höcker war Pressesprecher der WerteUnion. Auf Facebook teilte der Anwalt mit, in seiner Kanzlei hätten ihn anonyme
Morddrohungen erreicht. „Schon vor längerer Zeit haben Unbekannte mich
unter meiner Wohnanschrift ‘besucht’, und die Kölner Antifa hat gegen
mich persönlich demonstriert.“ Das alles sei aber halb so schlimm,
schrieb Höcker.
„Was ich allerdings heute erlebt habe, toppt alles. Mir
wurde vor zwei Stunden auf denkbar krasse Weise klar gemacht, daß ich
mein politisches Engagement sofort beenden muß, wenn ich keine
‘Konsequenzen’ befürchten will. Die Ansage war glaubhaft und
unmißverständlich. Ich beuge mich dem Druck und lege mit sofortiger
Wirkung alle meine politischen Ämter nieder und erkläre den Austritt aus
sämtlichen politischen Organisationen.“ Er habe sowohl die WerteUnion
als auch den Verband der Lesben und Schwulen in der Union (LSU)
mitaufgebaut. Auf beides sei er stolz. „Jetzt geht es für mich nicht
weiter. Das schmerzt mich sehr.
Bitte
versucht nicht, mich umzustimmen oder Näheres in Erfahrung zu bringen.
Beides bringt nichts. Ich wünsche Euch von Herzen alles Gute! Passt gut
auf Euch auf, wir leben in stürmischen Zeiten!“
Höcker war für eine Stellungnahme bislang nicht zu erreichen. Wie
WerteUnion-Chef Alexander Mitsch jedoch dem Deutschlandfunk bestätigte,
werde die Vereinigung am Samstag ein außerordentliches Bundestreffen
veranstalten. Dort werde man über das weitere Vorgehen sprechen.
Die WerteUnion war seit der Ministerpräsidentenwahl in Thüringen parteiintern heftig unter Beschuß genommen worden,
weil sie die Wahl des FDP-Politikers zum Regierungschef mit den Stimmen
der AfD gelobt hatte. Der CDU-EU-Abgeordnete Elmar Brok drohte mit
Parteiausschlüssen und bezeichnete die Organisation als „Krebsgeschwür“,
das man „mit aller Rücksichtslosigkeit“ bekämpfen müsse. Der
saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) legte
WerteUnion-Mitgliedern indirekt den Parteiaustritt nahe. JF
Tagesschau
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