Nach einigen strengen Zurechtweisungen, Verhaftungen und Schikanen
gelangte die Ost-CDU zum „christlichen Realismus“, was bedeutete, dass
sie sich zur „sozialistischen Gesellschaft“ bekannte. Denn diese bessere
Gesellschaftsordnung gebe „die beste Möglichkeit zur Verwirklichung der
Forderungen Christi und zur Ausübung praktischen Christentums“. Amen. Christdemokrat sein hieß im Osten, flexibel sein. Einerseits begrüsste die
Ost-CDU, geprägt von christlicher Nächstenliebe, den Bau der Mauer im
Jahr 1961 ausdrücklich und beschimpfte ihre Schwesterpartei im Westen
als „Kreuzritter des Kapitals“. Andererseits bekannte sie sich dann nach
1989 zur deutschen Einheit und zur Marktwirtschaft. Denn steht nicht
geschrieben, dass eher ein Kamel durchs Nadelöhr geht als ein Reicher in
den Himmel? Merkel ist genauso flexibel, wie es die CDU in der DDR schon immer war. Germania capta ferum victorem cepit.
Wer sagt da, im Sozialismus waren die Wahlen auch nicht schlechter? Dann geh doch rüber!
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