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Donnerstag, 20. Februar 2020

CD(DR)U

Nach einigen strengen Zurechtweisungen, Verhaftungen und Schikanen gelangte die Ost-CDU zum „christlichen Realismus“, was bedeutete, dass sie sich zur „sozialistischen Gesellschaft“ bekannte. Denn diese bessere Gesellschaftsordnung gebe „die beste Möglichkeit zur Verwirklichung der Forderungen Christi und zur Ausübung praktischen Christentums“. Amen. Christdemokrat sein hieß im Osten, flexibel sein. Einerseits begrüsste die Ost-CDU, geprägt von christlicher Nächstenliebe, den Bau der Mauer im Jahr 1961 ausdrücklich und beschimpfte ihre Schwesterpartei im Westen als „Kreuzritter des Kapitals“. Andererseits bekannte sie sich dann nach 1989 zur deutschen Einheit und zur Marktwirtschaft. Denn steht nicht geschrieben, dass eher ein Kamel durchs Nadelöhr geht als ein Reicher in den Himmel? Merkel ist genauso flexibel, wie es die CDU in der DDR schon immer war. Germania capta ferum victorem cepit.

Wer sagt da, im Sozialismus waren die Wahlen auch nicht schlechter? Dann geh doch rüber!

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