In der Innenstadt von Reutlingen, Baden-Württemberg, hat ein Mann mit
einer Machete Menschen angegriffen. Das hat die Polizei der Stadt
gegenüber SPIEGEL ONLINE bestätigt.
Demnach gingen um 16.20 Uhr beim Polizeipräsidium Reutlingen
mehrere Notrufe ein: Ein Mann sei im Bereich des Zentralen
Omnibusbahnhofs in Streit mit einer Frau geraten und habe diese mit
einer Machete verletzt.
Die Frau erlitt durch den Angriff tödliche Verletzungen. Nach dem
Angriff verletzte der Täter fünf weitere Menschen. Zunächst war von zwei
Verletzten die Rede gewesen. Sieben Minuten nach dem Alarm sei der
mutmaßliche Täter in Tatortnähe festgenommen worden.
Anhaltspunkte für einen terroristischen Anschlag gibt es laut
Polizei nicht. Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich den Angaben
zufolge um einen 21-jährigen Asylbewerber aus Syrien. Das Motiv ist noch
unklar.
Eine Autofahrerin und ein Mann waren dem Täter auf seiner Flucht
unbeabsichtigt in die Quere gekommen, sagte ein Polizeisprecher. Der
21-Jährige schlug den Angaben zufolge mit der Waffe auf das zufällig
vorbeifahrende Auto ein und zertrümmerte die Scheiben. So wurde die am
Steuer sitzende Fahrerin verletzt, ihr Beifahrer erlitt einen Schock.
Im Anschluss verletzte der 21-Jährige einen Mann in einer
Gaststätte im Gesicht so schwer, dass er ins Krankenhaus kam. In einem
anderen Lokal schlug der 21-Jährige mehrfach mit der Machete auf einen
Holztisch ein. Während der Flucht des Täters wurden zwei weitere Frauen
verletzt, auch sie kamen ins Krankenhaus.
Zahlreiche Passanten wurden Augenzeugen der Tat. Ein 19-Jähriger
berichtete SPIEGEL ONLINE: "Ich war mit meinen Kumpels Richtung
Innenstadt unterwegs, wir haben 'Pokemon Go' gespielt. Gerade als wir
die Straße überqueren wollten, wurde es gegenüber, vor einer Dönerbude,
laut."
Ein Mann habe mit einem großen Messer auf eine Frau eingeschlagen,
so der Augenzeuge. "Die Frau lief weg in Richtung Omnibusbahnhof, der
Mann hinterher. Dann kam er wieder zurück, und als er eine Straße
überqueren wollte, hat ein Mann in einem weißen BMW ihn angefahren. Der
Täter blieb auf der Straße liegen, kurz danach war die Polizei da."
Die Polizei bestätigte, dass der Autofahrer den Angreifer bewusst
angefahren habe, um ihn zu stoppen. Die Machete hat nach Polizeiangaben
eine 30 bis 40 Zentimeter lange Klinge.
Der 21-Jährige sei der Polizei schon wegen mehrerer
Körperverletzungen bekannt, sagte ein Sprecher. Es gebe keine Hinweise
auf weitere Täter. Laut Polizei besteht nach derzeitigem Stand keine
Gefahr für die Bevölkerung.
Der mutmaßliche Täter wurde nach Polizeiangaben selbst schwer
verletzt. Er werde derzeit stationär intensivmedizinisch betreut und sei
vorerst nicht vernehmungsfähig.
In einem Regionalzug bei Würzburg hatte erst am Montagabend ein
17-jähriger junger Mann Reisende mit einer Axt angegriffen und fünf
Menschen schwer verletzt. In München erschoss am Freitagabend ein
18-Jähriger bei einem Amoklauf neun Menschen und dann sich selbst. SPIEGEL
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