Sie sprechen syrische und arabische Flüchtlinge spontan auf der
Strasse an und reden mit Ihnen, wie Sie in der Bild-Zeitung schrieben.
Ja,
und ich kriege Informationen, die Deutsche nicht bekommen. Denn die
Syrer sprechen mit den Behörden nicht so ungezwungen wie mit mir.
Was erfahren Sie über ihre Vorstellungen vom Leben, ihre Erwartungen an Deutschland?
Ich
gebe Ihnen zwei Beispiele. Ein Palästinenser, der in Damaskus lebte: Er
ist in Göttingen, sein Asylverfahren wird sehr langsam bearbeitet. Der
Grund: Die deutschen Behörden sind überlastet. Er sagte zu mir: «Die
Juden sind schuld.» Ich fragte: «Was haben die Juden mit dem deutschen
Asylverfahren zu tun?» Er: «Hast du nicht gesehen, hier in Göttingen
gibt es eine Judenstrasse und da sitzen sie und regieren die Stadt.» –
Ich versuchte, mit ihm rational zu reden, aber das hatte keinen Sinn.
Ein anderer Syrer: anerkannter Asylant, vier Kinder, spricht kein Wort
Deutsch. Er wollte von der Stadt ein Auto haben, diese hat es ihm aber
verweigert. Er sagte mir: «Das waren Juden, die das entschieden haben.» Interview mit Bassam Tibi
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