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Dienstag, 26. Juli 2016

Tragik


Augenscheinlich konnte nichts falscher sein, als den juvenilen Todesschützen von München mit arabischen Dschihadisten in Verbindung zu bringen; seine Tat zielte offenbar genau in die entgegengesetzte Richtung, und insofern war es womöglich doch bedeutsam, dass er den Jahrestag des Breivik-Masskakers für sein persönliches Schützenfest wählte.

„Es hat sich mittlerweile wohl herausgestellt, dass der Deutsch-Iraner hier unbedingt dazugehören wollte und in der Schule deshalb, vielleicht auch wegen seiner ‚unislamischen‘ psychischen Probleme, von Türken und Arabern gehänselt, ja gemobbt wurde“, spekuliert Leser *** bereits gestern. Es sei ja nicht einmal klar, ob Ali David S. praktizierender Moslem gewesen sei. "Wenn man ferner bedenkt, dass die Iraner sich für Arier halten, was im Iran keinen negativen Beigeschmack hat, bekommt seine Haltung tragische Züge. Möglicherweise wurde er von diesem rassistischen Herrn, der ihn auf dem Parkdeck als ‚Wichser' und ‚Kanake' beschimpfte, auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt und aus dem Konzept gebracht: Er hatte ja noch 300 Schuss. Aber er musste erkennen, dass seine ‚rechtsradikal' motivierte Tat gegen „Scheissausländer“ gerade auch von den Biodeutschen nicht goutiert wird. Darum hat er aufgehört, Türken und andere Nichtdeutsche zu erschießen, auch auf die deutsche Polizei hat er nicht geschossen, sondern sich erschossen. Das passt. Auch der Breivik-Jahrestag.
Fazit: Der erste rechtsradikale Anschlag eines Migranten, der richtiger Deutscher sein wollte und deshalb sowohl von Ausländern als auch von Biodeutschen abgelehnt wurde. Ein Migrant kann es hierzulande niemandem recht machen. Die Welt wird immer absurder."

Ähnlich sah es, ebenfalls schon gestern, Andrè F. Lichtschlag auf eigentümlich frei, als er konstatierte: "Offenbar waren die Asozialen, die den Deutsch-Iraner und vermutlich Schiiten Ali David in Schule und Nachbarschaft immer wieder zugesetzt haben, zu großen Teilen Türken und Kosovo-Albaner – so wie diese jetzt unter den Opfern von Ali David überrepräsentiert sind. 'Ich habe Wort gehalten', ergänzte Ali David noch. 'Ich bin Deutscher', fügte er fast verzweifelt gegenüber dem degenerierten Bayern auf dem Balkon hinzu." (mehr hier)

Armer fremder Landsmann, möge Allah dir in der Hölle Hafterleichterung erwirken.


Nachtrag: In welcher Statistik wird der Amokläufer Ali David S. wohl landen? Mit dem Satz, „Ausländer, die eine Doppelstaatsbürgerschaft besitzen, werden ausschließlich als deutsche Straftäter registriert“, wird die Welt vom 17.02.2005 mehrfach im Netz zitiert (es handelt sich bei den Quellen für diesen Satz immer um Afterzitate); sollten wir schon einmal so weit gewesen sein, werden wir gewiss nicht zurückmarschieren. Folgt man diesem interessante Blogeintrag, dann gebietet eine spezielle Regelung den Kollektoren der Polizeilichen Kriminalstatistik: „Alle Nichtdeutschen, die eine Schule, Fachschule oder Hochschule besuchen, werden unter Student/Schüler erfaßt.“ Das ist bekanntlich eine Menge, wenn wir von der Hochschule absehen. Als Motiv des Amoklaufes von Ali David S. käme Hass auf Ausländer infrage, also dürfte seine Tat der Statistik zehn von deutschen Rechtsextremisten getötete Menschen, meist Ausländer, hinzufügen. Der Kampf gegen "rechts" hat einen Grund mehr.   MK am 25. 7. 2016

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