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Montag, 4. Juli 2016

Amöboide Suchbewegungen

In der vergangenen Woche sind die Vorstellungen des Klimschutzplanes 2050 der Bundesregierung bekannt geworden. Ein Plan für 34 Jahre ist schon sehr anspruchsvoll, selbst für von Visionen ergriffene. Wie schrieb schon Bert Brecht in der Ballade von der Unzulänglichkeit des menschlichen Planes": „Ja, mach nur einen Plan! Sei nur ein großes Licht! Und mach dann noch’nen zweiten Plan. Gehn tun sie beide nicht“.
Da wir so schlecht 34 Jahre voraussehen könen, schauen wir jetzt einfach mal gut 30 Jahre zurück. Rudi Carrell sang "Wann wird’s mal wieder richtig Sommer“ (1975). Das Wetter war lausig und kalt - und die Wissenschaftler warnten vor der nächsten Eiszeit. Das Magazin „Time“ gab Ratschläge „How to Survive The Coming Ice Age.“ Nachdem die globale Temperatur seit 1890 angestiegen war, begann sie ab Mitte der Vierzigerjahre des 20. Jahrhunderts zu sinken. Seit den frühen Siebzigerjahren glaubten Forscher dann, daraus einen Trend ablesen zu können.
Der „Spiegel“ erklärte den kalten Sommer 1974 zum Menetekel einer „Katastrophe auf Raten“. Die globale Abkühlung würde zur Ausdehnung der Wüsten, zu Missernten und Unwettern führen. Die Nahrungsressourcen der Menschheit seien gefährdet.  Die amerikanische National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA), die heute ebenso eindringlich vor der globalen Erwärmung warnt, schrieb in ihrer Zeitschrift: „The poorest nations, already beset by man-made disasters, have been threatened by a natural one: the possibility of climatic changes ...perhaps throughout the world. The implications for global food and population policies are ominous...“ (1974).
Ausschnitt aus einem Fernsehbericht des Jahres 1978: Die nächste Eiszeit könnte innerhalb der Lebensspanne der Menschen drohen.

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