Stationen

Dienstag, 6. Dezember 2016

Den Nachgeborenen zur Mahnung

Der ernstzunehmende Universalgelehrte Alan Posener hat auf seiner Facebook-Seite zwei Sätze aus einer kleinen Fingerübung von mir zitiert, mit welcher ich im Januar dieses Jahres einen Gemeinplatz von morgen formulierte, nämlich dass Angela Merkel einmal als zweitgrößte(r) Schadensbringer(in) unter den deutschen Kanzlern hinter dem einen, uneinholbarbaren gelten werde. (Ich habe das Thema in den Acta diurna mehrfach variiert, unter anderem nachzulesen hier.) 
"In jeder funktionierenden bürgerlichen Gesellschaft hätte solcher frauenverachtender, den Nationalsozialismus relativierender, den Begriff der Metaphysik verunreinigender Unsinn gereicht, um den Mann unmöglich zu machen", lautet der argumentativ stärkste Abschnitt und zugleich das Fazit der Posener-Rede. Viele Kommentatoren pflichteten dem Redner bei und blieben, mit vereinzelten Ausnahmen menschlicher Schwäche, dabei anständig. Engagiert ertönte der Ruf nach dem Volksgerichtshof. Um der Empörung ein solides Textfundament zu bieten, zitiere ich nachfolgend noch einmal den gesamten Passus, den Nachgeborenen zur Mahnung.


Sich vollendender 23. Januar 2016


 Von ihrem Amt sowie ihrer Geschlechtslosigkeit abgesehen, schienen lange Zeit kaum Ähnlichkeiten oder gar Verbindungen zwischen A. Hitler und A. Merkel zu bestehen. Mittlerweile dämmert es vielen, dass es eine womöglich fundamentale, ins Metaphysische reichende Allianz zwischen den beiden geben könnte insofern, als die heutige Kanzlerin den letzten Willen des Führers, das Verschwinden der Deutschen, zwar nicht direkt exekutiert – das erledigen sie durch ihre Kinderwunscharmut allein –, aber immerhin kolossal beschleunigt. Beim Umkreisen der Frage, was derzeit eigentlich und warum passiert, kam mir noch eine Affinität, ein Konnex, eine bislang eher übersehene geistige Wahlverwandtschaft der beiden eigenschaftslosesten deutschen Staatsführer in den Sinn: Beide waren bzw. sind Verehrer des Linksextremisten Richard Wagner, Bayreuth-Pilger, weihevoll Ergriffene (er gewiss weit kenntnisreicher als seine Nachfolgerin), beiden war bzw. ist als Topos und Option ein Finale namens Götterdämmerung geläufig, in welchem der komponierende Revolutionär und Großutopist die bisherige Welt, speziell die bürgerliche Gesellschaft, auf der Bühne dem Untergang in den Fluten und Flammen des Gerichtstages übergibt. Der deutsche Führer brachte bekanntlich die bislang eindrucksvollste Realversion dieses Großreinemachens zustande, und seine komplementäre Nachfolgerin Brünnhilde Merkel ist gerade dabei, starke Scheite zuhauf schichten zu lassen am Rand des Rheins, um das, was damals übrigblieb und sich rappelte, neuerlich einer „glodernden Lut“ (E. Stoiber) bzw. eben doch einer Flut zu überantworten, welche sich über den gesamten Kontinent zu ergießen anschickt.

Bringen wir die Inkommensurabilität der weltgeschichtlichen Ausgangslage, der entfaltbaren Kräfte und der Verbrechen in Abzug, und stellen wir in Rechnung, dass der eine Prozess abgeschlossen ist, während der andere gerade anläuft, dann lässt sich, halbwegs schlechten Gewissens, folgender Vergleich ziehen: Der eine, Hitler, setzte das von ihm beherrschte juvenile Volk in Marsch, die halbe Welt zu überrennen, die andere, Merkel, ruft die halbe Welt herbei, das von ihr regierte greise Volk zu überrennen; der eine akzeptierte keine fremden Grenzen, die andere akzeptiert keine eigenen Grenzen; der eine meinte es auf monströse Weise böse mit den Fremden, die andere meint es auf monströse Weise gut mit den Fremden; der eine verlangte seinem (im allerweitesten Sinne) Volk übermenschliche Leistungen beim Unterjochen fremder Völkerschaften ab, die andere verlangt ihrem (im allerweitesten Sinne) Volk übermenschliche Leistungen beim Bewillkommnen fremder Völkerschaften ab; der eine ruinierte Deutschland durch eine außer Rand und Band geratene Inhumanität, die andere ist dabei, Deutschland durch eine außer Rand und Band geratende Humanität zu ruinieren. Beiden Hauptakteuren gemeinsam indes ist der sturheile Marsch in den Kollaps, das triumphierend widervernünftige, gegen jedes Maß, gegen alle Tradition und alle Vernunft gerufene: „So – werf ich den Brand/ in Walhalls prangende Burg.“



PS: "Der beklagenswerte Zustand, in den Hitler Deutschland versetzt hat, konnte immerhin durch entschlossenes militärisches Eingreifen beendet werden", fügt Leser *** an. "Hingegen wird der Zustand des Vielvölkerstaates, in dem Merkel Deutschland hinterlassen wird, keinesfalls schnell beendbar sein, falls überhaupt.

Dies ist auch schon einer der Hauptkritikpunkte an dem sozialen Experiment des politisch gewollten Vielvölkerstaates: Es ist – jedenfalls mit rechtsstaatlich vertretbaren Mitteln – nicht wieder rückgängig zu machen, falls etwas schiefgehen sollte. Und dort, wo derartige Zustände der Völkervermischung beendet wurden, haben sich überwiegend immer dieselben Grausamkeiten abgespielt: Pogrome, Massenmorde und schließlich Vertreibungen. Die letzten derartigen Ereignisse liegen historisch und geographisch gar nicht so weit zurück, wie etwa beim Zerfall der Bundesrepublik Jugoslawien in den 90er Jahren, und sollten uns mahnend in Gedenken bleiben, gerade auch wenn man denn schon vorgibt, etwas 'aus der Geschichte lernen' zu wollen.

Letztlich ist die heutige soziale Utopie der 'multikulturellen Gesellschaft' ein Kulturspezifikum der Europäer, das nicht ohne weiteres auf fremde Gesellschaften übertragen werden kann. Unsere kolonialistischen Vorfahren wollten bekanntlich die Afrikaner in Afrika europäisieren, und nun maßt sich die heutige politische Linke an, wieder das gleiche vollbringen zu wollen, doch diesmal sollen die Ausländer direkt in Europa zum Besseren bekehrt werden. Dies ist nichts anderes als koloniale Arroganz und naive Überheblichkeit, und hierfür werden die Europäer einen sehr hohen Preis bezahlen, sobald sie ihre politische und kulturelle Hegemonie aufgrund der geänderten demographischen Verhältnisse eingebüßt haben, und es in Folge keine tragfähige politische Basis für die Idee eines 'friedlichen Nebeneinanders der verschiedenen Kulturen' mehr gibt."   MK am 6. 12. 2016

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.