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Samstag, 27. August 2016

Da schau her!

Da schau her: „Sexuelle Übergriffe auf Frauen beschäftigen die Polizei stärker als bisher bekannt.“ Hatten wir uns ja schon gedacht, dennoch überrascht es, solche Sätze mittlerweile sogar in der „FAZ“ zu lesen. Die euphorischen Worte von Katrin Göring-Eckardt vom vergangenen Herbst klingen uns noch heute in den Ohren: Deutschland werde sich durch die orientalische Masseneinwanderung „drastisch verändern“, so die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag damals, die dazu schwärmte: „Ich freue mich darauf!“

Bei jedem größeren Fest gehen die Behörden mittlerweile davon aus, dass „Gruppen von Männern sich an Frauen ,herantanzen‘, sie bedrängen, beleidigen und unsittlich berühren“, berichtet die „FAZ“. Beim Frankfurter Museumsuferfest sei man in diesem Jahr „am Limit dessen, was man für ein Volksfest überhaupt an Sicherheitskräften mobilisieren kann“, zitiert das Blatt einen städtischen Tourismus-Manager.
Frauen aus ganz Deutschland berichten davon, dass sie sich nachts nicht mehr allein in die Gassen ihrer vor wenigen Monaten noch beschaulichen Heimatstädte trauen. Von überall hören wir, dass einheimische Frauen von orientalischen Jungmännern beleidigt, sexuell genötigt und sogar geschlagen werden, wenn sie sich widersetzen. Der Traum der Grünen-Politikerin und ehemaligen EKD-Synodalin wurde wahr: Deutschland hat sich tatsächlich „drastisch verändert“.

Trotzdem lassen wir uns unsere Feste nicht vermiesen. Die Dresdener feierten ihr Stadtfest vergangenes Wochenende hinter dem Schutz schwerer Zäune, die selbst anrauschenden Fahrzeugen standgehalten hätten, und unter zwölf Meter hohen mobilen Wachtürmen zum Schutz gegen radikal-islamischen Terror. Außerdem gab es gesicherte Durchfahrtschleusen und Flutlichtanlagen, um die Taschen der einströmenden Besucher auch bei Nacht durchleuchten zu können. Bewacht wurde die Festzone von Polizisten mit Maschinenpistolen.
Stadtfestorganisator Frank Schröder sagte der „Sächsischen Zeitung“ kurz vor dem Ereignis, er freue sich auf ein „friedliches, sicheres Stadtfest“. „Fröhlich“ oder „ausgelassen“ hat er sich verkniffen.
Zäune, Wachtürme, Flutlicht, Posten mit Maschinenpistolen: So sieht es also aus, wenn die Ureinwohner im Deutschland der offenen Grenzen anno 2016 ein Volksfest feiern möchten. Und statt uns freuen zu können wie früher, sind ein bisschen Frieden und Sicherheit das Höchste, was wir uns zu so einem Fest noch erhoffen. Wir schaffen das? Aber hallo: Selbst die feurigsten Optimisten wie Frau Göring-Eckhardt hätten sich vor nur einem Jahr nicht vorstellen können, wie weit wir es in so kurzer Zeit schon geschafft haben. „Nie wieder Deutschland“ nimmt Gestalt an.
Allerdings sollten wir aufpassen, dass die letzten Deutschen nicht vorzeitig die Lust verlieren an der Abwicklung ihres bisherigen Gemeinwesens. Es mehren sich irritierende Meldungen, die ihrem Elan abträglich sein könnten.
So wollen Experten die überraschende Entdeckung gemacht haben, dass viele der Asylsucher, die aus Ländern kommen, in denen ein strammer Antisemitismus gleichsam Staatsräson ist, stramme Antisemiten sind. Wer konnte denn mit sowas rechnen? Das hat uns genauso vom Stuhl gehauen wie die Erkenntnis, dass die jungen Männer, in deren Heimat Frauen nichts zu melden haben, der Meinung sind, dass Frauen nichts zu melden haben.

Nun gut, das müssen wir wohl erst mal verdauen. An unserer felsenfesten Grundüberzeugung ändert das aber nichts. NRW-Innenminister Ralf Jäger hat sich gegen ein Burkaverbot ausgesprochen mit der Begründung: „Wer Burkas verbietet, der muss – wenn man das einfach mal weiterspinnt – demnächst auch verbieten, dass sich Menschen als Nikolaus verkleiden.“ Kein Zweifel, der SPD-Politiker hat den Ernst des Themas vollumfänglich erkannt. Moment, jetzt komme ich wieder mit der neuen Rechtschreibung ins Schleudern. Schreibt man „weiterspinnen“ getrennt oder zusammen? Im Fall von Ralf Jäger sicherlich getrennt: „Weiter spinnen.“

Der SPD-Mann folgt einem altbewährten Muster: Er verrührt alles mit allem so lange, bis sämtliche Unterschiede im grauen Brei der Unkenntlichkeit versunken sind. Dazu passt der oft zu hörende Einwand, dass im Straßenverkehr viel mehr Menschen umkämen als durch radikal-islamischen Terror. Die Botschaft ist eindeutig: Habt euch nicht so, gestorben wird immer. Dass hier Unfalltod mit Mord gleich­gesetzt wird, scheint kaum jemandem aufgefallen zu sein.
An die Deutschen ergeht die lapidare Aufforderung, dass sie eben lernen müssten, mit dem Terror zu leben. Keiner fragt: Und warum? Immerhin wollte ein Spötter wissen, warum angesichts jener dem NSU-Trio zugeschriebenen „Döner-Morde“ niemand auf diese entzückende Relativierung mit den Verkehrstoten gekommen ist. Geschmacklos, nicht wahr?
Auch egal. Katrin Göring-Eck­hardt und ihre Freunde dürfen sich jedenfalls schon auf die nächste „drastische Veränderung“ freuen, die sich immer sichtbarer vor Deutschland auftürmt, wie die PAZ vergangene Woche berichtete („Die nächste Welle rollt“).
Österreichische Medien sehen Italiens Asyl-Versorgungssystem vor dem „Kollaps“; aus dem französischen Calais schallt der Hilferuf des britischen Spediteur-Verbandes: Illegale Immigranten schmissen Steine und Brandbomben auf Lkw-Fahrer, die auf dem Weg zum Eurotunnel nach England seien. Die Zahl der dort kampierenden Immigranten habe sich auf 9000 verdoppelt. Paris solle Militär einsetzen, um die Brummifahrer vor dem rasenden Mob zu schützen.
Es könnte also auch bei uns schon bald wieder hoch hergehen. Doch heute sind wir ja viel besser vorbereitet als vor einem Jahr, oder? Na ja, wie auf Seite 1 berichtet, schätzt Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow, dass 200000 Asylsucher noch immer unregistriert in Deutschland herumschwirren, „ohne jeden Behördenkontakt“.
Der Linkspartei-Politiker schlägt vor, die armen Leute mit dem Versprechen auf Legalisierung ihres Aufenthalts aus den Verstecken zu locken.
Hervorragende Idee! So eine Aktion wird weltweit ganz sicher große Aufmerksamkeit hervorrufen. Also, aufgemerkt, so geht das: Du schleichst dich illegal auf deutsches Gebiet, tauchst für eine gewisse Zeit unter, dann tauchst du wieder auf und – schwupp! – wird dein Aufenthalt „legalisiert“. Ganz automatisch, einfach, weil du schon da bist. Und sofort gibt’s die deutsche Sozialunterstützung.

Doch wenn ich aus einem Land komme, in dem alles ruhig und friedlich ist, wo es zum Flüchten gar keinen Grund gibt? Dann holst du dir eben einen gefälschten syrischen Pass, kriegen die deutschen Behörden eh nicht raus.
In Berlin etwa verfügt nur ein einziger von zwölf Stadtbezirken über Prüfgeräte, mit denen die Behörden die Echtheit eines Passes untersuchen können. Bei dem einzig fitten Bezirk handelt es sich, wenig überraschend, um Neukölln, wo bis vor Kurzem der aufgeweckte Heinz Buschkowsky das Regiment führte.
Immerhin: Nur ein Jahr nach dem Höhepunkt der jüngsten großen Asylwelle sollen die Geräte nun langsam stadtweit eingeführt werden. Behörden im Rausch der Geschwindigkeit!
Bei zigtausenden Asylsuchern erübrigt sich die Frage allerdings, ob ihr Pass echt ist. Sie haben ihn nämlich „verloren“. Dies geschieht dermaßen häufig, dass es dem österreichischen Innenminister Wolfgang Sobotka spanisch vorkommt: „Es ist unverständlich, dass Migranten das Handy und sonst alles haben, aber den Pass und die Papiere haben sie verloren.“ Ein ungehöriger Einwurf, den nur ein Österreicher wagt. Vielleicht, weil sich sein Land und sein Denken noch nicht ganz so „drastisch verändert“ haben.  Hans Heckel

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