"Werter Herr Klonovsky, ich schreibe diese Zeilen auf
der Terrasse des alten Bauernhauses meines Schwiegervaters, einem am Fuß
des Berg Olympus gelegenen kleinen Bergdorfes (sein Vater wurde hier 1946
von den griechischen Kommunisten getötet, als mein Schwiegervater 6
Monate alt war, das hat ihn aber nicht darin gehindert, viele Jahre
später als Arzt demjenigen zu helfen, der seinen Vater an die
Kommunisten verraten hatte). Das Dorf liegt auf etwa 500 m Höhe und ist
ein Ort köstlicher Einfachheit.
Vor der Reise nach Griechenland,
in die Heimat meiner Gattin, habe ich zunächst eine knappe Woche in
Deutschland verbracht. Jedesmal wenn ich in die alte Heimat komme, hoffe
ich (natürlich vergebens) auf das Deutschland, das ich liebte, muss
aber jedesmal feststellen, dass dieses Deutschland nur noch in meinen
Gedanken existiert. Heidelberg, wohin ich zum Studium kam und bis zur
Habilitation blieb, bevor ich nach Amerika zog, ist immer die erste
Station der Urlaubstage in Deutschland. Ich habe dort noch eine gute
Freundin aus Studienzeiten, die mit ihrem Gatten, einem klar denkenden
Schwaben, versucht, von dem Merkel'schen 'Wir schaffen das' nicht all zu
sehr beeinträchtigt zu werden. Die Gespräche mit diesen Freuden sind
sehr interessant, da sie Schweizerin ist, die beiden einen guten Teil
des Jahres in der Schweiz verbringen und damit eine gutes Referenz
haben, wie es sein könnte. Meine Freunde sind bezüglich der
langfristigen Entwicklung in Deutschland sehr pessimistisch, haben aber
ihre Hoffnung noch nicht komplett aufgegeben. Ich will Sie nicht mit
Details der Verschlechterungen im einst wunderschönen Heidelberg
langweilen, daher nur zwei kurze Vignetten: Das Stadtbild ist nun
überall bereichert von drei bis fünf Mann starken Teams
nordafrikanischer Jungmänner, die den autochthonen jungen Damen gerne
ungefragt Geleit oder mehr antragen wollen. Meine Freundin beschrieb mir
eine Situation, wo lediglich ihre Präsenz den Übergriff eines der
hilfsbereiten Jungmänner verhindern konnte. Die Tochter meiner Freundin
erzählte mir passend dazu, dass sie nachts nicht mehr allein durch
Heidelbergs Altstadt läuft, da diese seit der massenhaften Ankunft der
nordafrikanischen Jungmänner nicht mehr sicher sei. Dies ist natürlich
im Rahmen dessen, was sich deutschlandweit abspielt, leider nichts
Neues, für mich aber, für den Heidelberg immer ein freier, schöner Ort
des Geistes war, ist diese Realität doch sehr verstörend.
Der
zweite Teil der Deutschlandreise führte mich zu meinem Bruder ins
Dreiländereck zwischen Deutschland, Frankreich und der Schweiz. Diese
Gegend ist ländlich wunderschön, und falls es einen Gott gibt, woran ich
nicht glaube, so lebt er wahrscheinlich hier (wenn er nicht gerade bei
Ihnen in Bayern weilt)! An einem Abend gab es ein großes Fest mit etwa
70 Leuten, die Hälfte Akademiker und Kreative, der Rest Handwerker,
Polizisten, Ingenieure und andere Menschen, die typischerweise
Sinnvolles tun. Es wird Sie sicher nicht übermäßig erstaunen, dass
die Akademiker und Kreativen mir die Vorzüge der Merkel'schen
Immigration verkaufen wollten, während die quasi nicht im
Märchentantenland verweilenden Handwerk, Polizisten und Ingenieure eher
pro AfD eingestellt waren. Ein Ex-Polizist erklärte mir auf dem Fest, er
habe die Polizeiarbeit aufgegeben, da er die von oben herab verordnete
Nachsicht mit nordafrikanischen Jungmännern und die damit
zusammenhängende systematische Verschönerung der Kriminalitätsstatistik
nicht mehr mittragen wollte. Die gutmenschlichen Akademiker und
Kreativen waren sehr erstaunt, dass ich nicht für Clinton, aber
pro-Brexit war und mich als Konservativer bekannte, obwohl ich doch
Professor und mit einer Ausländerin verheiratet sei. Ich versuchte zu
erklären, dass meine Frau und ich einer gemeinsamen Zivilisation, aber
unterschiedlichen Kulturen entstammen, und dass dies wunderbar sei und
ich keineswegs eine europäische politische oder kulturelle Einheit für
erstrebenswert hielte - die Gutmenschen waren stark verwirrt!
Nebenbei
bemerkt sprach ich auch noch mit einer Cousine, die in einem kleinen
Dorf in der Gegend von Heilbronn wohnt. Sie, erfolgreiche Bürokauffrau,
nun selbstständig, und ihr Mann, Ingenieur, der Sohn angehender
Softwareingenieur mit eigener Firma, also nicht gerade Harz IV, erklärte
mir, dass es in ihrem Dorf einen Gruppenzwang zur Integration gibt. Wer
sich nicht begeistert beteiligt, der riskiert soziale und berufliche
Ächtung. Dies war schockierend, denn ich dachte bisher, dass der Heiko
M.- und DDR2.0-Krebs zwar fokal die großen Städte, noch nicht aber
großflächig metastasierend auch entlegene Dörfer befallen habe. Ich
hoffe daher sehr, dass es noch nicht zu spät ist und glaube fest daran,
dass Ihre Arbeit mithilft, Deutschland von Merkel und Co zu befreien, um
Freiheit und Gerechtigkeit (wieder) herzustellen!
Bis dahin
tröste ich mich mit Chopin, Beethoven und Bach und natürlich mit
wunderbarer Küche und leckerem Traubensaft hier in der Nähe des
historischen Dion, von wo Alexander der Große aufgebrochen war, um nicht
nur die Welt zu erobern, sondern auch den Gordischen Knoten zu
zerschlagen! Bei größter, nicht durch Traubensaft stillbarer Frustration
erinnere ich mich immer daran, dass Griechenland 400 Jahre von den
Muselmanen besetzt war, bevor die Befreiung des Landes von ottomanischer
Herschafft gelang. Während dieser Zeit überlebten die griechische
Sprache und Kultur in der nächtlichen Heimlichkeit der Kirchen. Lassen
sie mich daher schließen mit einem optimistischen: Ola thabane kala, Alles wird gut." MK am 22. 8. 2016
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