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Mittwoch, 24. August 2016

Im Landesinnern

Willkommenskultur bedeutet unter anderem, dass die Leichtigkeit und Unbeschwertheit, die den Alltag dieses Landes vor Merkels Willkommensstaatsstreich kennzeichneten, für immer verschwunden sein dürften. Überall droht der Einzelfall. Es ist zum Beispiel nicht mehr möglich, sorglos auf ein Volksfest zu gehen. Nach einem Jahr Merkelscher Selfie-Politik muss eine junge, westlich gekleidete Frau, sei sie nun Einheimische, Studentin, Gastarbeiterin oder Touristin, bei jeder Art öffentlicher Lustbarkeit damit rechnen, von sogenannten Flüchtlingen verfolgt, belästigt, begrapscht, beklaut oder gar ohne jedes Plazet penetriert zu werden, so wie ein nächtlicher autochthoner maskuliner Passant bzw. Benutzer von öffentlichen Verkehrsmitteln zu gewärtigen hat, auf eine Gruppe juveniler Heißblüter mit Importbiographie zu treffen, deren unbändiger Stolz in Verbindung mit gewissen Rudelinstinkten bereits in seiner schieren Existenz eine Provokation wittert.

Gewissermaßen als krönende Draufgabe – auch wenn Politik und Medien jetzt so tun, als sei es das Hauptproblem, es ist nur das gewisse Extra, der spezielle Fall, nicht der strukturelle – schwebt über jedem Stadtteilfest, jedem großen Fußballspiel, jeder Messe, jeder Demonstration, jedem Weihnachtsmarkt, überhaupt jeder Menschenansammlung die Drohung eines terroristischen Angriffs durch Dschihadisten bzw. verwirrte Einzeltäter.

Gewiss existierte die Terrorgefahr auch ohne Merkels Politik der offenen Grenzen, doch trefflich wie Fischlein im Ozean, um ein Bild des großen Vorsitzenden und Terrorspitzenpaten Mao Tse-tung aufzugreifen, schwimmen die Radikalen in der Masse der muslimischen Einwanderer, aus deren frustriertestem oder auch bloß für Paradiesverheißungen empfänglichstem Segment den Gottesterroristen eine gewaltige Rekrutenschar entgegenwächst bzw. -fiebert.

Soeben wurde bekannt, dass die Münchner Wies’n in diesem Jahr komplett umzäunt wird. Das Dresdener Stadtfest an diesem Wochenende ist zur Hochsicherheitszone deklariert worden, das heißt: Zäune mit Betonfüßen, ein doppelter Sicherheitsring mit Taschenkontrollen, zwölf Meter hohe Wachtürme für das Sicherheitspersonal, Polizisten mit Maschinenpistolen. „Verschärfte Kontrollen“ kündigen zur gleichen Zeit die Veranstalter des Schäferlaufs im schwäbischen Markgrönningen an, wo 100.000 Gäste erwartet werden. Mit Einlass- und Taschenkontrollen, Barrieren an den Straßen und Fluchtschneisen will man der Versuchung wehren, dass sich ein Einzelfall ereignet. Auch für das Frankfurter „Museumssurferfest“ Ende des Monats wurde eigens ein Schutzplan entwickelt. Und so weiter.

"Die Polizei hat ihre Sicherheitskonzepte für Großveranstaltungen verschärft, denn die Sorge vor organisierten sexuellen Übergriffen ist groß", meldet soeben die FAZ. "Denn die Zahl der sexuellen Belästigungen und noch schwerwiegenderer Straftaten ist nach inoffiziellen Angaben höher als bekannt. So ist es nicht nur in der Silvesternacht in Frankfurt auf dem Eisernen Steg und vor einigen Wochen auf dem Schlossgrabenfest in Darmstadt zu Übergriffen gekommen. Wie zu hören ist, gab es vereinzelte Fälle auch auf dem Hessentag in Herborn", notiert das Blatt. Auch in Wolfshagen bei Kassel habe es laut Polizei mehrere Fälle von sexuellen Übergriffen auf Frauen während eines Volksfestes gegeben.

Wir sind dazu nicht gefragt worden, und das ist wahrscheinlich gut so, denn wir hätten am Ende Nein gesagt zu noch mehr Buntheit und Anus-mundi-Offenheit. Die offenen Staatsgrenzen und fehlenden Kontrollen derer, die beschwingt unser Land invadieren, führen unvermeidlich zu Grenzen, Zäunen und Sicherheitskontrollen im Landesinneren. Die ewige Partylaune ist dahin, der unsolidarische Hedonismus beseitigt, die globalen Risiken sind endlich etwas gerechter, wenn auch noch lange nicht wirklich gerecht verteilt. Jeder kann jeden Tag Opfer eines Anschlags oder auch bloß sexueller Notdurft werden – wenn er bei der Zeit arbeitet, sogar zum Täter –, doch keine Sorge: Die Wahrscheinlichkeit ist immer noch geringer als ein Unfall im Straßenverkehr. Danken wir der kühnen Willkommensputschistin! Gott schenke Angela Merkel ein langes Leben!  MK am 18. 8. 2016

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