BASTIA. Rund 500 Menschen haben Sonntagmorgen vor der Präfektur im
französischen Bastia gegen einen Gewaltexzeß mehrerer moslemischer
Familienangehöriger demonstriert. „Zu den Waffen, denn wir sind hier zu
Hause“, riefen die Demonstranten laut der Tageszeitung Le Monde, während die Polizei die Kundgebung auflöste.
Auslöser war die Attacke mehrerer nordafrikanischer
Familienangehöriger auf eine Gruppe Jugendlicher. Diese soll am Samstag
abend in der Gemeinde Sisco auf Cap Corse, einer Halbinsel im Norden
Korsikas, Fotos badender Frauen in Burkinis geschossen haben. Die Männer
der drei moslemischen Familien sollen die Jugendlichen daraufhin mit
Harpunen, Messern, Flaschen und Steinen attackiert haben.
Die Auseinandersetzung hatte sich weiter zugespitzt, als Angehörige
der verletzten Jugendlichen am Strand eintrafen und die Moslems
angriffen. Zudem zündeten sie drei Autos der Familien an. Rund 100
Polizisten beendeten die Schlägerei schließlich.
Unter den fünf Verletzten befindet sich auch eine schwangere Frau,
sagte der französische Innenminister Bernard Cazeneuve der
Nachrichtenagentur AFP. Der Streit sei dadurch entstanden, weil die
Jugendlichen Fotos der Frauen geschossen hatten, sagte ein junges
Mädchen, das die Szene beobachtet haben soll, berichtete Le Monde.
Die Gemeinde Sisco hat als Reaktion auf die gewaltsame
Auseinandersetzung am Sonntag abend per Eilbeschluß das Tragen von
Burkinis am Strand verboten. Weil die Gemeinde weitere
Auseinandersetzungen fürchtet, wurde die Gendarmerie mit den
Ermittlungen betraut. JF
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