Dank der „Schleswiger Nachrichten“ habe ich heute erfahren,
daß es im hohen Norden Leute gibt, die sich „Flüchtlingslotsen“ nennen –
bei denen es sich aber weder um Schleuser noch um Politiker handelt.
Vermutlich üben Flüchtlingslotsen im Gegensatz zu Schleusern und
Politikern ein Ehrenamt aus.
Wie auch immer: Einer dieser „Flüchtlingslotsen“ hat jetzt Alarm
geschlagen. Immer mehr seiner Kundschaft würden jetzt mit Vollgas aber
„ohne gültige Fahrerlaubnis“ durchs flache Land zwischen den Meeren
brettern und sich nur ungern an Geschwindigkeitsbegrenzungen und rote
Ampeln halten – andere Länder, andere Sitten eben, das wird jetzt alles
täglich neu ausgehandelt. Immerhin aber bekämen ein paar der
„Flüchtlinge“ jetzt Fahrunterricht: „Die meisten dieser Schüler stammen
aus dem Iran“, schreibt das Blatt. Da herrscht zwar kein Krieg, aber das
wird nicht erwähnt.
Es ist kein leichtes Unterfangen: Weil die Gäste aus dem Morgenland
weder deutsch noch englisch verstehen, versuchten Helfer den Rasern mit
„Händen und Füßen“ Verkehrsregeln beizubringen – und deshalb grenze es
auch an ein Wunder „daß noch nichts passiert“ sei. Dem
Flüchtlingslotsen, schreibt der Reporter, sei „jetzt der Kragen
geplatzt“ und er habe einen der Neubürger bei der Polizei angezeigt.
Allerdings treibt den guten Mann nicht die Sorge um die
Schleswig-Holsteiner um. Er findet: „Die Gefahr, daß einmal etwas
Schreckliches passiert und es den Ausländern insgesamt in die Schuhe
geschoben wird‘, sei einfach zu groß.“ Im Klartext: Ein Biodeutscher
kann im Eifer des Gefechts schon einmal zu Brei gefahren werden,
Inschallah, aber nur solange man die Tat nicht den Flüchtlingen in die
Schuhe schieben kann – oder denjenigen, die sich nur so nennen. Thilo Thielke
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