Donnerstag, 11. August 2016
Olympia 2016 Beachvolleyball Ägypten : Deutschland
"Mit Verlaub", nimmt Leserin *** Bezug auf das west-östliche Beachvolleyball-Bekleidungsbekenntnisstechen, "aber der Anblick der Schönen, die Ihren gehaltvollen Eckladen seit dem 10.8. zieren, ist, konsequent gedacht, im Grunde wenig erfreulich. Vielleicht liegt das ja auch daran, dass ich mit den Augen einer Frau auf die 'Photos' schaue. Rückständige muslimische Männer müssen Frauen voll verkleiden selbst beim sportlichen Wettkampf, 'weiße alte nachabendländische Männer' ziehen Frauen fast aus. Zu Hause ist dagegen nichts einzuwenden, in der Öffentlichkeit schon. Manierlichkeit, Anstand, bleiben leicht auf der Strecke. Es müsste doch wohl einen Mittelweg geben zwischen vollverkleidet und fast nackt bei Frauen."
Mit Verlaub, geehrte Frau ***, aber sind es in der Tat die westlichen Männer, die die Frauen (fast) ausziehen? Verhält es sich nicht längst so, dass die Schönen und auch weniger Schönen sich aus freien Stücken und oft durchaus schamloserweise freizügigst in der Öffentlichkeit entblättern? Sie werden beflügelt und gespornt zum einen durch den durchaus ur-weiblichen Drang, als begehrenswert wahrgenommen zu werden, was in Zeiten des Sportes und der körperlichen Selbstveredelung kaum anders als spärlich bekleidet funktioniert – der Cul de Paris etwa ist wohl kaum mehr wiederbelebbar –, und in diesem Treiben bestärkt zum anderen durch die emanzipatorische Idée fixe, dies sei ihr selbstverständliches Recht, denn ihr nach Jahrtausenden endlich herrenlos gewordener Körper gehöre schließlich allein ihnen. Als die westlichen Gesellschaften noch patriarchalisch(er) organisiert waren, liefen die Frauen bekanntlich weit züchtiger herum (das Ancien Régime und seine Nachahmer lassen wir mal weg), aber damals waren die Holden, wie uns die Lautsprecher des Zeitgeistes versichern, doch unterdrückte Huschelchen, die sich von den Männern ihre subalterne Rolle auch bekleidungstechnisch diktieren ließen. Solange sie ihre Haut nur herzeigen, um coram publico modernes weibliches Selbstbewusstsein zu präsentieren – und nicht, um reiche geile weiße Männer anzulocken, die ihnen Heim und Kinderaufzucht finanzieren sollen –, vollzieht sich die Durchsexualisierung des öffentlichen Raumes sogar mit dem Segen des Feminismus. Aber keineswegs soll der Mann aus dieser befreiten Selbstentblößung schlussfolgern, er dürfe die Ladies als Sexobjekte betrachten. Im Gegenteil ist konsterniert zu konstatieren, dass die Frau zwar im Schnitt so sexy ist wie nie zuvor in der Geschichte, diese Betonung ihrer äußeren Attraktivität aber mit einer Unfruchtbarkeit sui generis einhergeht. Wer als westlicher Mann heute forderte, die Maiden mögen ihre Reize um der Sitte und Manierlichkeit, ja sogar um der Erotik willen wieder mehr verhüllen, würde unweigerlich als verklemmter Konservativer und Frauenunterdrücker stigmatisiert. Sogar Lehrer haben es stillschweigend hinzunehmen, wenn pubertierende Schülerinnen ihnen in hurenartiger Kleidung gegenübersitzen.
Anders verhält es sich freilich, wenn sogenannte Flüchtlinge in der Schulturnhalle Unterschlupf und eine neue Heimat für ihre Sitten gefunden haben; dann auf einmal ist kultursensible Zurückhaltung bei der Kleiderwahl geboten. Da es hierzulande inzwischen Hunderttausende junge Männer gibt und es bald wohl Millionen sein werden, denen nackte Frauenhaut nichts anderes als Unkeuschheit und Unglauben bedeutet, läuft es wohl automatisch, geehrte Frau ***, auf den von Ihnen skizzierten Mittelweg hinaus, wahrscheinlich aber als west-östliche Einbahnstraße. Bei deren Beschreiten entfiele allerdings nur der erste derbe Reiz, die Un- oder Falschgläubigkeit indes bliebe weiterhin manifest. Wahrscheinlich wird es nicht mehr lange dauern, dass Frauen – und Mädchen – in gewissen Gegenden freiwillig zur möglichst vollständigen Verhüllung wechseln, um abends in Ruhe heimfahren zu können. Unter diesem Gesichtspunkt empfehle ich, sich noch eine Weile an den momentanen losen Sitten zu erbauen, so abscheulich sich manche ihre Exponentinnen zuweilen auch ausnehmen mögen. Die Frage, ob auch die Beachvolleyballerinnen dazu gehören, will ich meinem kleinen Männergehirn nicht zur Entscheidung überlassen müssen. MK am 13. 8. 2016
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