BERLIN.
Die Piratenpartei hat die Kampagne der Bundesregierung gegen angebliche
„Haßreden“ in den sozialen Netzwerken scharf kritisiert. „Hier sollen im
Rahmen der ‘political correctness’ weitreichende Gedankenverbote
durchgesetzt werden“, warnte der Bundesvorsitzende Stefan Körner. „Diese
Einschränkung der Meinungsfreiheit können wir auf keinen Fall
unwidersprochen hinnehmen.“
Bei der Kampagne gegen „Hate Speech“ im Netz gehe es in Wirklichkeit
darum, „alles wegzensieren, was nicht sowieso schon als Straftat
verboten wäre“, betonte Körner. „Wenn Aussagen strafrechtlich relevant
sind, werden sie schon jetzt verfolgt, aber mal eben gefühlte böse
Aussagen zensieren zu wollen, die nicht strafrechtlich relevant sind,
das geht zu weit.“
Angestoßen wurde die Debatte um Haßkommentare im Internet durch eine
Broschüre der linken Amadeu Antonio Stiftung. In dieser werden bereits
Personen als „rassistische Hetzer“ eingestuft, die befürchten, daß
Obdachlose wegen der Flüchtlingskrise benachteiligt werden könnten. Auch
die Sorge, daß die Schulausbildung von von Kindern leiden könnte, weil
Turnhallen beschlagnahmt und zur Asylunterkunft umgewandelt werden, gilt
als Haßrede.
Das Machwerk war von mehreren Ministerien sowie dem Bundeskriminalamt
empfohlen worden. Das Bundesinnenministerium distanzierte sich
allerdings später von der Stiftungsmitarbeiterin Julia Schramm, die in
der Vergangenheit mehrfach gegen Deutsche gehetzt hatte. Die Stiftung
und ihre Vorsitzende Anetta Kahana, die jahrelang für die
DDR-Staatssicherheit spitzelte, werten die Kritik als „Hetzkampagne“. JF
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